Gutachterausschuss belegt: Verkaufszahlen bleiben konstant, Baulandpreise steigen moderat
Bad Oldesloe. Stormarn ist ein bei Bauherren nach wie vor beliebtes Pflaster - und entsprechend teuer. Die Zahl der geschlossenen Kaufverträge ist in den zurückliegenden Jahren konstant geblieben, die Quadratmeterpreise sind weitgehend stabil. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervor. Die selbstständige und unabhängige Behörde, die im Hause der Kreisverwaltung angesiedelt ist, gibt im zweijährlichen Turnus einen Überblick über die Preise für Bauland im Kreisgebiet.
Als Grundlage dienen rund 4100 Immobilienkaufverträge, die in den Jahren 2011 und 2012 zustande kamen; Notare sind nach dem Baugesetzbuch verpflichtet, dem Gremium alle Verträge zur statistischen Auswertung zur Verfügung zu stellen. Zum Vergleich: In den Jahren 2009 und 2010 hatten mit kreisweit rund 4200 nur geringfügig mehr Immobilien als im aktuellen Berichtzeitraum die Eigentümer gewechselt.
Die Preise sind nach den Worten des Gutachterausschuss-Vorsitzenden Stefan Leutelt "stabil bis leicht ansteigend". In der Gesamtschau spricht er von einem hohen Niveau, das durch die starke Nachfrage in der Metropolregion Hamburg bedingt sei. Leutelt: "Rund 35.000 Menschen sind in den vergangenen 25 Jahren nach Stormarn zugezogen. Dieser stetige Einwohnerzuwachs macht sich auch auf dem Immobilienmarkt bemerkbar."
Das Preisgefälle innerhalb der Kreisgrenzen ist enorm, in den teuersten Kommunen kostet der Quadratmeter fast dreimal so viel wie in den günstigsten. Dabei gilt grundsätzlich: Je größer die Nähe zu Hamburg ist, desto mehr kostet Wohnen. Und: "Orte mit guter Infrastruktur sind bei Käufern besonders beliebt", sagt Stefan Leutelt. Aufgrund höherer Nachfrage könnten Verkäufer dort auch die besseren Preise erzielen. Beispielhaft nennt Leutelt Einkaufsmöglichkeiten, Bahnanschlüsse und Schulen in der Umgebung.
Kriterien, die insbesondere Ahrensburg und die Orte im unmittelbaren Umland der Schlossstadt erfüllen. Die höchsten Baulandpreise werden in Großhansdorf erzielt. In der Waldgemeinde, traditionell teuerste Kommune in Stormarn, sind für Baugrundstücke für Einzel- und Doppelhäuser durchschnittlich 265 Euro pro Quadratmeter fällig. Das sind 5,7 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.
Fast ebenso teuer sind das Viertel Waldgut Hagen mit unverändert 255 Euro und der Ahrensburger Westen mit 240 Euro (plus 2,1 Prozent). Beliebt sind auch Tangstedt-Rade (230 Euro, unverändert), Bargteheide (210 Euro, unverändert), Glinde (210 Euro, plus 5,0 Prozent), Oststeinbek (210 Euro, minus 4,5 Prozent) und Barsbüttel (200 Euro, plus 5,2 Prozent). Im Reinbeker Innenstadtbereich schwanken die Durchschnittspreise von Viertel zu Viertel. Hier liegt die Spanne zwischen 190 und 270 Euro.
Die für Häuslebauer günstigsten Gemeinden liegen im Stormarner Norden: Pölitz und Travenbrück-Schlamersdorf mit 90 Euro sowie Grabau, Barnitz und Zarpen mit 95 Euro pro Quadratmeter.