Sein Team und Freunde dankten dem Reinbeker Kulturchef für sein 30-jähriges Engagement
Reinbek. Bei der Abschiedsfeier kam einiges ans Tageslicht. Zum Beispiel, dass Bernd Kraske Fregattenkapitän war und außerdem haarscharf an einer Fußballer-Karriere vorbei geschrammt ist. Zumindest dribbelte der langjährige Leiter des Reinbeker Schlosses früher bei seinem Heimatklub Mainz 05 geschickt übers Feld und bezwang auch schon mal den Torwart. Jetzt beschränkt er sich aufs Zujubeln bei seinem zweiten Lieblingsverein, dem HSV.
So lief Kraske beim letzten offiziellen Auftritt nach 30 Jahren als Reinbeker Kulturchef im rot-weißen Trikot auf - mitten durch den Hofsaal. Sein Team hatte es ihm übergestreift und ihm mit dem Song "Wer bei Bernie spielt" eine Abschiedshymne gewidmet.
Das Schlossteam und treue Wegbegleiter hatten sich noch mehr Überraschungen ausgedacht. So wurde er am Nachmittag mit einem Bus durch seine Stadt gefahren - eine Sightseeingtour mit Gedichten, Liedern und lustig gekleideten Gesellen. Auch Knecht Ruprecht und der Hustinettenbär mischten sich unter die rollende Festgemeinde.
Am Abend dann ein gemeinsames Essen - natürlich mit kulturellem Programm. Kraske freute sich über die Freundschaftsbekundungen und die Anerkennung seiner Leistung. Als er sich seinerseits für die Zusammenarbeit und die Treue bedankte, war ihm die Rührung anzumerken. "Meine Augenwinkel sind doch feucht geworden", sagte er und wurde mit Standing Ovations gefeiert. Noch schöner wäre es für ihn gewesen, auch die volle Annerkennung der Politiker zu erhalten, von denen viele in den 30 Jahren bei keiner Veranstaltung gewesen sind.
Die Tischsets zeigten Kraske als Nixe, die in den Schlossteich abtaucht. Darunter stand: "Ich bin dann mal weg." Als Geschäftsführer des Museums Rade wird er wieder auftauchen.