Ab Herbst liefert der Park Strom, mit dem bis zu 450 Haushalte versorgt werden können. 2,2 Millionen Euro wurden in die Anlage investiert.

Großhansdorf. Die Sonne hielt sich hinter zahlreichen Wolken versteckt, bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Solarparks auf der Grenzeckkoppel in Großhansdorf. Auf ihr Scheinen setzen die Investoren und Betreiber der bayerischen Firma CIC Group jedoch in Zukunft. Das Unternehmen aus Regensburg hatte Politiker, Verwaltungsvertreter sowie Bürger zur Eröffnung eingeladen.

"An guten Tagen kann die Anlage 8000 Kilowattstunden Strom erzeugen", sagte Simon Dillinger, Geschäftsführer der CIC. "Ein Haushalt mit vier Personen verbraucht am Tag rund 15 Kilowattstunden", so Dillinger, dessen Firma 2,2 Millionen Euro investiert hat. Im Schnitt rechne er damit, das die Anlage 400 bis 450 Haushalte versorgen könne.

"Die Anlage ist für uns ein Pilot. Sie ist unsere nördlichste", sagt der Betreiber. Mit ihr wolle CIC beweisen, dass solche Anlagen auch bei einer niedrigeren Sonneneinstrahlung wirtschaftlich betrieben werden könnten. In Großhansdorf rechnen die Projektplaner mit 950 Sonnenstunden pro Jahr. Dillinger: "Der Strompreis liegt hier bei 17,94 Cent pro Kilowattstunde und könnte direkt in der Gemeinde abgenommen werden." Doch frühestens im September kann die Anlage auch Strom einspeisen. Noch muss der Netzbetreiber, die Schleswig-Holstein Netz AG, einen Trafo installieren, der den erzeugten Gleichstrom umwandeln und in das Netz einspeisen kann.

Dillinger lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei der Umsetzung des Vorhabens. "Die Menschen sind im Norden weit offener gegenüber solchen Projekten als im Süden. Dort stehen vermutlich einfach zu viele Anlagen", so der Bayer. Das Bauverfahren sei zügig umgesetzt worden. Dillinger sagte: "Eine solch unproblematische Zusammenarbeit mit den Behörden kennen wir aus Bayern kaum noch." Bürgermeister Janhinnerk Voß wünschte sich nicht nur Sonnenschein für die kommende Zeit, sondern auch, "dass die Bürger die Anlage annehmen und die Kritiker mit ihr zu leben lernen".

An die beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU) und Konstantin von Notz (Grüne) gerichtet sagte er: "Ihr Gremium hat das ganze Projekt ja noch einmal spannend gemacht." Der Verwaltungschef spielte damit auf die Diskussion im Bundestag über die Kürzung der Einspeisevergütung für Solarstrom im Frühjahr an. Eine solche hätte das Vorhaben noch scheitern lassen.

"Ich habe heute auch ein weinendes Auge", sagte dagegen Matthias Genske vom Vorstand der Getec Green Energy aus Hamburg. Ursprünglich wollte das Unternehmen die Anlage nicht nur bauen, sondern auch selbst betreiben. Doch hätten Getec durch die Insolvenz des deutschen Modulherstellers Q-Cells die Bauteile gefehlt. Genske: "CIC hatte dagegen einen direkte Zugang zu chinesischen Modulen."