SPD gibt Schulkonferenz Rückenwind für Abitur am Mühlenredder
Reinbek. Die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum Mühlenredder in Reinbek soll eine gymnasiale Oberstufe bekommen. Dafür spricht sich nun auch die SPD-Fraktion in der Reinbeker Stadtverordnetenversammlung aus. Bereits am 7. Mai hatten die Mitglieder der Schulkonferenz hinter verschlossenen Türen dafür gestimmt, dass in naher Zukunft auch an der Gemeinschaftsschule das Abitur als Schulabschluss möglich werden soll.
"Wir begrüßen die Initiative der Schulkonferenz", sagt Volker Müller, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten in Reinbek. Mit der Einrichtung einer eigenen Oberstufe trage die Stadt Reinbek nicht nur der wachsenden Attraktivität der Schule am Mühlenredder Rechnung, auch schaffe sie zugleich eine Alternative zum G-8-Bildungsgang zum Abitur an der Sachsenwaldschule, sagt Tomas Unglaube, schulpolitischer Sprecher der SPD.
"In Reinbek haben wir sonst gar kein G-9-Angebot, doch es gibt viele Schüler, die gerade das gerne in Anspruch nehmen würden, weil sie sich mit G 8 überfordert fühlen", sagt Frank Lölling, Leiter der Gemeinschaftsschule. Er möchte Schüler, die bisher nach der zehnten Klasse abwandern, halten. "Eine Oberstufe wäre nicht nur für Schüler und deren Eltern reizvoll, sie wäre auch ein Aushängeschild für Reinbek", ist sich Lölling sicher. Auch in Glinde habe sich das Konzept bewährt. Dort müssten sogar jedes Jahr Schüler vertröstet werden.
Doch bis es auch in Reinbek an der Gemeinschaftsschule so weit sein könnte, wird es noch einige Zeit dauern. Zwar hat sich die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag für ein flächendeckendes G-9-Angebot an Gemeinschaftsschulen ausgesprochen, doch zunächst einmal muss die Stadtpolitik sich über das Thema einig werden, damit die Stadt als Schulträger überhaupt eine gymnasiale Oberstufe beantragen kann. "Wir wollen aber früh genug planen. Räumliche Veränderungen wären nötig, neues Material wird gebraucht, ebenso weitere Lehrkräfte", sagt Lölling, der sich nun mit allen anderen Fraktionsvorsitzenden zusammensetzen will.
Auch wenn in den kommenden Wochen noch keine Entscheidung ansteht, könnte das Thema die Beratungen im nächsten Sozial- und Schulausschuss am Dienstag, 7. August, beeinflussen. Dann nämlich steht die bereits im Mai stark kritisierte Raumoptimierung der Reinbeker Schulen auf der Tagesordnung. "Wir dürfen bei den Klassen- und Fachräumen jetzt nichts planen, was uns die Schaffung einer eigenen gymnasialen Oberstufe in der Gemeinschaftsschule in zwei bis drei Jahren unmöglich macht", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Müller.