SPD setzt auf Neubau der Wache, Großteil der CDU will sparen

Reinbek. Die SPD will einer möglichen Erweiterung der alten Feuerwache in der Klosterbergenstraße in Reinbek nicht zustimmen. Dies kündigte nun der Fraktionsvorsitzende der SPD Volker Müller im Gespräch mit dem Abendblatt an. Wie berichtet, hatten sich die Stadtverordneten in der vergangenen Woche mehrheitlich gegen die Freigabe von Planungskosten für einen Gerätehausneubau am Mühlenredder entschieden. Die Grünen hatten plötzlich beantragt, doch noch einmal den alten Standort in der Klosterbergenstrasse prüfen zu lassen, ob eine Erweiterung möglich ist. Ein Großteil der CDU war dem Antrag mit Blick auf Reinbeks hohen Schuldenstand gefolgt.

"Ein Umbau der Wache an der Klosterbergenstraße wird an den von der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord festgestellten Mängeln nichts ändern", sagt SPD-Mann Müller. "Weder an der Verkehrssituation noch am fehlenden Platz.". Zudem würde auch das Umrüsten eine Menge Geld verschlingen, das besser gleich in einen Neubau an einem anderen Standort investiert werden sollte. Dass sich am Donnerstag vergangene Woche die Grünen, Forum 21 und Teile der CDU sowie ein SPD-Abgeordneter für eine erneute Prüfung ausgesprochen haben, könne er nicht verstehen. Damit werde erneut Zeit vergeudet. "Man kann die Feuerwehrleute nicht so im Stich lassen. Wir haben die Verpflichtung, die Sicherheit aufrechtzuerhalten." Dafür müssten auch andere Leistungen zurückgestellt werden. "Feuerwehr bedeutet Sicherheit für Bürger und Firmen. Ausgaben etwa für Wohlfahrtsverbände betreffen die Freizeit."

CDU will folgende Generationen vor zu großem Schuldenberg bewahren

Die CDU indes hat sich in dieser Sache gespalten. Während der Fraktionsvorstand ähnlich wie die SPD ein dringendes Handeln als erforderlich sieht und nicht weiter Geld für ein neues Gutachten ausgeben will, drückt die Mehrheit der Christdemokraten beim Thema Gerätehausneubau auf die Schuldenbremse. "Wir haben seit 2008 unseren Schuldenstand um 43 Prozent erhöht. Ende 2012 werden wir bei einem Defizit von 31,5 Millionen Euro liegen. Eine neue Wache würde weitere sechs Millionen Euro kosten. Das können wir uns schlichtweg nicht leisten", sagt Ernst Dieter Lohmann. Die Mängel der Wehr an der Klosterbergenstraße müssten deshalb mit weniger Kostenaufwand behoben werden.

Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. "Wir können nicht immer mehr Schulden machen. Wir müssen an die nachfolgenden Generationen denken." Heinrich Dierking, Forum 21, fordert eine sachliche Diskussion noch vor dem Jahreswechsel.