Bürger und Politiker stehen den Bauplänen fürs Zentrum eher skeptisch gegenüber. Schon seit über 30 Jahren wird darüber diskutiert.
Ahrensburg. Ein Platz, viele Meinungen. Seit 30 Jahren wird über die Neugestaltung des Ahrensburger Rathausplatzes diskutiert. Ab heute sind die Bürger ausdrücklich aufgerufen, sich mit eigenen Vorschlägen an der Diskussion zu beteiligen. Die Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblatts hat bei Bürgern und Politikern nachgefragt, welche Ideen und Vorstellungen sie haben.
"Schöner bedeutet auch mehr Kosten", sagt Gunnar David. "Auf keinen Fall sollte das Areal bebaut werden. Schon jetzt gibt es immer weniger Parkraum hier", fügt der 44-Jährige hinzu. "Wo soll denn der Verkehr fließen, wenn die Bebauung immer intensiver wird", fragt sich der Ahrensburger. Und seine Freundin Barbara Lemke sagt: "Eigentlich bin ich mit dem Platz zufrieden, so wie er jetzt ist." Man könne am Rand Pflanztröge aufstellen, doch sollten die Parkplätze bleiben.
Zufrieden mit der derzeitigen Situation ist auch der Großhansdorfer Harald Ahrens. "Die Größe ist okay. Und wenn man hier parkt, kommt man schnell zu allen Geschäften im Zentrum", sagt der 74-Jährige. Er parke zwei- bis dreimal in der Woche auf dem Platz.
Viele Bäume wünscht sich dagegen Gundula Lipp aus Ahrensburg. "Eine Markthalle muss nicht sein, aber viel Grün wäre toll." Parkplätze seien aber auch wichtig: Die Leute müssen ja auch irgendwo parken."
"Ich finde es hier sehr kalt", meint Peer Schröder aus Bargteheide. "Ich bin ein ländlicher Typ und würde mir daher viel Grün wünschen und einen Brunnen." Geht es nach Eisdielen-Inhaber Mario Antonio, müsse das vorhandene Grün vor seinem Laden besser gepflegt werden. "Neue Bänke wären auch angebracht. Nimmt man die Parkplätze ersatzlos weg, gehen auch die Kunden", so der 38-Jährige. Sollte es ein Gebäude für ein Café auf dem Platz geben, so interessiere er sich dafür.
Zurückhaltend reagieren die Kommunalpolitiker, wenn sie nach ihren eigenen Vorstellungen befragt werden. "Die Stadt hat derzeit ganz andere Projekte in der Pipeline wie etwa die Nordtangente", sagt Hinrich Schmick von der Wählergemeinschaft. Er rechne nicht damit, dass sich in den kommenden Jahren etwas verändert. Ähnlich sieht es Tobias Koch (CDU). "An Spekulationen werden wir uns nicht beteiligen. Wir müssen dem Bürger auch die Kosten solcher Projekte vor Augen halten." So sei eine aufwendige Umgestaltung derzeit wegen der angespannten Haushaltslage ein "abwegiges Projekt". Thomas Bellizzi (FDP) befürchtet gar, dass durch die Ausstellung unnötig Erwartungen geweckt werden könnten. "Wir hinterfragen das, weil so in der Verwaltung Ressourcen gebunden werden", sagt der Liberale.
Jörg Hansen (Grüne) sagt: "Wir wollen nicht, dass ein Investor eigenmächtig den Platz überplant." Hansen: "Eine Markthalle finde ich charmant." Das sieht auch Rolf Griesenberg (SPD) so. "Eine ständige Markthalle wäre toll", sagt der Architekt. "Aber die Stadt hat hohe Schulden. Daher wird es keine kurzfristige Lösung geben."
Hier finden Sie die ersten Vorschläge, Ideen und Skizzen:
Quadratische Markthalle und Freiluftbühne
Rundliche Formen sollen die Menschen einladen
Einzelnes Gebäude am nördlichen Rand
Verbindung von Stormarn- und Rathausplatz
Zweigeteilte Markthalle
Wohnungen, Geschäfte und Büros