Asklepios-Klinik investiert in Ahrensburg knapp fünf Millionen Euro in das Projekt an der AOK-Kreuzung

Ahrensburg. An der AOK-Kreuzung in der Ahrensburger Innenstadt wird eine Großbaustelle eingerichtet. Ein weißes Schild weist auf das Projekt hin. Wo jetzt noch Autos auf sandigem Untergrund parken, soll spätestens im September 2012 der zweite Teil des neuen Gesundheitszentrums stehen. "Wir sind Grundstückseigentümer, Erbauer und Konzeptbetreiber", sagt Dr. Achim Rogge, Geschäftsführer der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe.

In dem Zentrum werden niedergelassene Ärzte verschiedener Fachrichtungen unter einem Dach praktizieren. Unter ihnen sind auch der Orthopäde Dr. Martin Zellner und der Chirurg Dr. Helge Hansen. Bis zum Jahresende betreiben beide ihre Praxen weiter in der ehemaligen Klinik an der Manhagener Allee.

Verhandlungen mit Kiel über eine stationäre Versorgung scheiterten

Eine stationäre Versorgung fehlt seit dem Aus für die Klinik in Stormarns größter Stadt. Das Gesundheitszentrum wird diese Lücke nicht schließen. Dr. Rogge: "Es wird allein eine ambulante Versorgung geben." Patienten, die mehrere Tage versorgt werden müssen, werden nach Bad Oldesloe verlegt.

Damit hat sich Asklepios endgültig von früheren Plänen verabschiedet, in Ahrensburg eine stationäre Behandlung anzubieten. Bis vor kurzem hatte die Asklepios-Klinik noch mit dem Gesundheitsministerium in Kiel verhandelt. Die Gespräche seien auch der Grund für die Verzögerungen des Baubeginns gewesen, so der Geschäftsführer. Ursprünglich sollte bereits seit Mai gebaut werden. "Es wurde vom Ministerium in Kiel entschieden, dass eine stationäre Versorgung in Ahrensburg nicht notwendig ist." Die Kapazitäten in Manhagen, Großhansdorf und Bad Oldesloe sei ausreichend, so die Begründung des Ministeriums.

Im Gesundheitszentrum mieten sich die Fachärzte ein und betreiben ihre Praxen. "Sämtliche Flächen in den vierstöckigen Haus sind bereits vermietet", sagt Dr. Rogge. Neben Dr. Zellner und Dr. Hansen, der auch eine Zulassung der Berufsgenossenschaft hat, ziehen ein Gynäkologe, ein Zahnarzt, ein Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg, eine Anästhesistin sowie ein Kieferorthopäde ein. Dazu wird es eine Tagesklinik mit zwölf Betten sowie ein Sanitätshaus geben. Für Rettungswagen ist eine direkte Zufahrt ins Gebäude geplant.

"Wir sprechen darüber hinaus über Vernetzungsmöglichkeiten wie etwa eine gefäßmedizinische, eine neurochirurgische sowie eine onkologische Sprechstunde", sagt der Klinikmanager. Im bereits bestehenden Teil des Zentrums behandeln seit Mitte 2010 ein Urologe, zwei Radiologen, ein Hals-, Nasen-, Ohrenarzt, ein Physiotherapeut, ein Orthopäde, ein Neurologe und ein Psychotherapeut die Patienten.

"Damit ist unser Angebot hier in Ahrensburg dreimal stärker als das unserer Klinik in Bad Oldesloe oder auch der Park-Klinik Manhagen", sagt Rogge. Die Park-Klinik sei eine Fachklinik für Orthopädie und Augenheilkunde und könne keine internistischen Notfälle behandeln. Rogge: "Im Ahrensburger Gesundheitszentrum wollen wir eine Grund- und Regelversorgung bieten." Muss ein Patient doch stationär behandelt werden, werde er in ein Krankenhaus verlegt. "Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Zentrum bietet eine hohe Versorgungsqualität", sagt der Geschäftsführer. "Für die Patienten bleiben durch die Vernetzung die Wege kurz." Zwar sieht Rogge eine Konkurrenzsituation zur Park-Klinik Manhagen. "Aber Konkurrenz belebt das Geschäft. Die Patienten werden selbst entscheiden", sagt Rogge.

Vor vier Wochen wurde der Bauantrag bei der Stadtverwaltung gestellt. Bis die Bagger anrücken, wird allerdings etwas Zeit vergehen. "Derzeit gibt es noch Abstimmungsgespräche", sagt Birgit Reuter, Sprecherin der Stadtverwaltung. "Noch fehlen einige Unterlagen. Zudem gibt es noch kleinere Probleme. Das ist aber nichts Besonderes", so Reuter weiter. Zu klären ist etwa noch die Frage, wo Patienten und Angehörige parken können.

Die beteiligten Ärzte wollen sich bei einem Info-Abend vorstellen

Laut Rogge sollen Stellplätze in einem noch zu bauenden Parkhaus auf der gegenüberliegenden Seite an der Hamburger Straße angemietet werden. Für die Ärzte und Mitarbeiter wird eine Tiefgarage gebaut.

Die Asklepios-Klinik investiert zwischen 4,5 und fünf Millionen Euro in den zweiten Bauabschnitt des Gesundheitszentrums. "Ich weiß, dass es ein sensibles Projekt für Ahrensburg ist", sagt Rogge. "Und daher wollen wir ein transparentes Verfahren machen." So plane er in Abstimmung mit der Stadt eine Podiumsdiskussion. Auch die beteiligten Ärzte sollen dabei vorgestellt werden. "Außerdem werden wir ab Oktober eine Homepage freischalten, auf der Fragen zu unserem Projekt gestellt werden können."