Die Kletterburg am Süderoogstieg begeistert die Kleinen
Ahrensburg. Verdreckte Sandkisten, kaputte Schaukeln oder verrostete Rutschen - beim Spielplatztest des Ahrensburger Kinder- und Jugendbeirates kamen jetzt 36 Spielplätze in der Schlossstadt unter die Lupe. Getestet wurden die Spielgeräte natürlich von denjenigen, die sie am besten bewerten können - von Grundschulkindern.
Jasmin, Julia, Sabile und Patrick prüften im Stadtteil Gartenholz Schaukeln, Karussells und Klettergerüste. Auf sechs Spielplätzen sahen sich die Acht- und Neunjährigen um. Die Note "Sehr gut" bekam nur der Platz am Süderoogstieg. Mit "Gut" wurden die Spielgeräte und die Spielfläche auf der Obstwiese am Hörumweg bewertet. Mittelmäßig schnitten indes die Spielplätze auf der Familienwiese am Norderoogstieg und am Helgolandring ab. Schlechte Noten bekamen zwei Spielflächen am Nordstrandring.
"Hier gibt es keinen Sand", bemängelt die achtjährige Jasmin, während den Kies zwischen ihre kleinen Finger rieseln lässt. Ein weiteres Manko des Spielplatzes am Nordstrandring: Er liegt direkt an der Straße. "Außerdem ist er viel zu klein, und das alte Holzhäuschen könnte auch mal gestrichen werden", fügt der neujährige Patrick hinzu. Bei den Grundschülern ist dieser Platz durchgefallen.
Kinder legen großen Wert darauf, dass es Schaukeln und Rutschen gibt
Auch die nur wenige Meter entfernte Spielfläche konnte bei den Testern nicht punkten. Denn besonderen Wert legen die Kleinen auf eine Schaukel und eine Rutsche. Beides fehlt dort. "Allerdings gibt es hier eine richtige Sandkiste und auch ein Karussell", sagt Sabile, die mit Eimer und Schaufel aus Sand kleine Burgen baut.
"Hier gibt es so viele Kinder. An einigen Tagen spielen hier bis zu 50 Mädchen und Jungen. Da kann man doch mal einen vernünftigen Spielplatz bauen", sagt eine 56 Jahre alte Anwohnerin, die regelmäßig mit ihren Enkelkindern zum Spielen rausgeht. Auch die Sauberkeit lasse an diesem Platz zu wünschen übrig, so die kleinen Tester. Ein Manko, das auch die Spielfläche am Helgolandring hat. Leere Bierflaschen, Verpackungen von Schokoriegeln und Hundekot liegen unweit der Sandkiste.
Spielplatz am Süderoogstieg bekommt von den Kindern die Note "Sehr gut"
Begeistert waren die vier Grundschüler jedoch von den Spielgeräten am Süderoogstieg. "Die Kletterburg ist einfach nur super", sagt Julia, 8. Die Kleinen können dort an Stangen runterrutschen, über Seile klettern oder sich in einer Art Zentrifuge drehen. "Besonders gut finde ich die riesige Schaukel", sagt Patrick. Etwa drei Kinder können sich auf die runde Fläche legen, die an vier Seilen befestigt ist, und gemeinsam hin und her baumeln. Jasmin ist indes von dem Balancierseil begeistert, auf dem die Kinder das Gleichgewicht halten müssen. Neben der Sauberkeit hat dieser Platz auch wegen seiner guten Lage bei den Testern gewonnen: mitten im Wald, umgeben von hohen Bäumen.
Fenja Laur und Klara Ustorf vom Kinder- und Jugendbeirat haben die Mädchen und Jungen auf ihrer Testtour begleitet. Während die Kinder bewerten konnten, ob es Spaß macht, mit den Geräten zu spielen, haben die beiden 18-Jährigen kontrolliert, ob auf jedem Platz genügend Sitzbänke und Mülleimer stehen. Sowohl das Fazit der Kinder als auch ihren eigenen Eindruck haben sie in einer Strichliste festgehalten. "Mit dem Ergebnis möchten wir dann in die politischen Gremien gehen. Und die Stadt darauf aufmerksam machen, an welchen Spielplätzen Verbesserungen vorgenommen werden müssen", sagt Fenja Laur.
Im März haben die Kinder die ersten Spielplätze getestet. Bis Ende Juni wurden 36 Flächen in Ahrensburg geprüft. Laur: "Wir möchten die Ergebnisse nach den Sommerferien präsentieren."