Feuerwehrleute bergen Leiche eines 58 Jahre alten Ammersbekers. Er war gefesselt

Großensee. Eine Mitarbeiterin des Großenseer Restaurants Südstrand hat am Mittwochnachmittag eine grausigen Entdeckung gemacht. Vor dem benachbarten Strandbad trieb, rund vier Meter vom Ufer entfernt, ein lebloser Körper im Wasser. Die alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehr zogen die Leiche schnell an Land. Sie trieb im nur 20 Zentimeter tiefen Wasser. Besonders schockierend für die freiwilligen Helfer der Großenseer Feuerwehr: Der Tote war an Händen und Füßen gefesselt und hatte einen Rucksack mit einem schweren Stein darin umgeschnallt.

Mitarbeiter der Kriminalpolizei Ahrensburg konnten die Identität des bereits bis zur Unkenntlichkeit entstellten Mannes schnell klären. In seiner durchnässten Kleidung fanden sie eine Kopie seines Personalausweises und persönliche Gegenstände. Es handelt sich um einen 58 Jahre alten Ammersbeker. Seine Ehefrau hatte ihn am Montag, 11. April, bei der Polizei als vermisst gemeldet.

In der Oster-Ausgabe des Hamburger Abendblattes schaltete die Ammersbekerin eine große Vermisstenanzeige mit einem Foto ihres verschwundenen Mannes. Die verzweifelte Frau bat die Öffentlichkeit darin um Hilfe und fragte, wer ihren Ehemann gesehen habe und Hinweise zu seinem Aufenthaltsort geben könne. Sie schrieb außerdem, dass ihr Mann medizinische Hilfe benötige.

Die Beamten der Kriminalpolizei gehen davon aus, dass der Mann schon kurz nach seinem Verschwinden in dem Badesee ertrunken war und nun durch Treibgase wieder an die Wasseroberfläche kam. Nach ersten Ermittlungen sieht es ganz danach aus, als liege kein Fremdverschulden vor. "Anzeichen für ein Tötungsdelikt gibt es auch nicht", sagte ein Beamter vor Ort.

Was genau vor wenigen Wochen am Ufer des Großensees geschehen ist, sollen nun weitere Untersuchungen ergeben. Fraglich bleibt unterdessen, warum die Hände und Füße des Ammersbekers zusammengebunden und sogar mit einer Schlinge miteinander verbunden waren. Fest steht, dass der Mann am Tag seines Verschwindens alle Papiere und Schlüssel zu Hause gelassen hatte. Einen Abschiedsbrief hinterließ er nach Angaben von Polizeibeamten nicht.