Planer stellt bei Versammlung vor, wo in der Gemeinde ein Bau überhaupt möglich wäre

Ammersbek. Die Gemeinde Ammersbek will Konzentrationsflächen für Biogasanlagen ausweisen. Dafür muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Den Entwurfsbeschluss für die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes haben die Gemeindevertreter bereits beschlossen. Die Ergebnisse des Hamburger Büros "Architektur und Stadtplanung" sind in den Vorentwurf eingeflossen. Bei einer Bürgerversammlung am Donnerstag im Dorfgemeinschaftshaus informierten die Planer und die Verwaltung nun die Ammersbeker über den Zweck und Stand der Planungen. Anregungen und Wünsche wurde notiert. "Ihre Stellungnahmen fließen in die Planung mit ein. Sie werden im weiteren Verfahren in den politischen Gremien diskutiert", sagte Bürgermeister Horst Ansén zu Beginn der Versammlung.

Entwurf sieht sechs mögliche Flächen vor

Sechs mögliche Konzentrationsflächen für Biogasanlagen sieht der Entwurf vor. "Wir haben uns Schritt für Schritt an diese Flächen herangetastet und anhand verschiedener Kriterien die Standorte definiert", erläuterte Diplomingenieur Karsten Schwormstedt. Die Fläche muss mindestens 0,8 Hektar groß sein, der Abstand einer möglichen Biogasanlage zu Wohnhäusern, Gewässern und Naturgebieten mindestens 200 Meter betragen. Die elektrische Leistung der Anlage darf 0,5 Megawatt nicht überschreiten. Die Zufahrt muss über einen asphaltierten, mindestens 3,5 Meter breiten Weg gesichert sein. "Wir haben versucht, den Spagat hinzukriegen, die gesetzlichen Vorgaben und die Steuerungsmöglichkeiten der Gemeinde zusammenzubringen", sagte der Bürgermeister. "Wir können Biogasanlagen in Ammersbek nicht verhindern. Das wollen wir auch nicht. Wir können aber die Anzahl der Anlagen durch die Ausweisung von Konzentrationsflächen beschränken."

Bürgermeister betont: "Nichts ist festgezurrt"

14 Landwirte hätten grundsätzlich die Möglichkeit, eine solche Anlage zu bauen. Die wäre nach Paragraf 35 des Baugesetzbuchs ein privilegiertes Vorhaben, die Baubehörde beim Kreis würde das Vorhaben genehmigen. Die Gemeinde hätte keine Handhabe. "Einfluss können wir nur nehmen, wenn wir Standorte festlegen. Das wäre ein vorausschauender Schritt", sagte Ansén.

Den Bürgern, die ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen waren, konnte er das nur schwer vermitteln. Die Diskussion drehte sich grundsätzlich um die Ansiedlung von Biogasanlagen. Die Mehrheit sprach sich gegen den Bau solcher Anlagen in Ammersbek aus. Wiederholt musste Ansén darauf hinweisen, dass es bei dieser Veranstaltung nicht um das Für und Wider ging, sondern um die Anregungen der Bürger zu den Kriterien für die Konzentrationsflächen. "Hier ist nichts festgezurrt. Sie können Einfluss nehmen", betonte er. Die Bürger waren sich einig, dass der Mindestabstand von 200 Metern zu gering sei und forderten mindestens 500 bis 800 Meter. Sie fürchten mehr Verkehr, Geruchsbelästigung und Werteverlust ihrer Grundstücke.