1,5 Millionen teurer Bau neben dem Reinbeker Krankenhaus wird mit einem Festgottesdienst eingeweiht
Reinbek. Landessozialminister Heiner Garg (FDP) hat am Freitag die neue Rettungswache Reinbek auf dem Gelände des St. Adolf-Stifts eingeweiht. Anschließend segnete Generalvikar Franz-Peter Spiza vom Erzbistum Hamburg das Gebäude. Vor rund 150 Gästen, darunter weitere Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen, betonte Garg die Bedeutung des 1,5 Millionen Euro-Neubaus für Mitarbeiter und Patienten. "Hier ist eine moderne Rettungswache entstanden, von der insbesondere die Mitarbeiter des Rettungsdienst-Verbundes profitieren werden", sagte er in seinem Festvortrag. Und zufriedene und motivierte Mitarbeiter kämen auch den Patienten zugute. "Diese Menschen, die sich berufen fühlen, mit und für Menschen zu arbeiten, haben gute Arbeitsbedingungen verdient."
Garg betonte, dass es in der alternden Gesellschaft in Zukunft immer mehr Menschen geben werde, die Hilfe aus dem Gesundheitswesen benötigten. "Für den Rettungsdienst sind steigende Einsatzzahlen und ein verändertes Leistungsspektrum absehbare Perspektiven", sagte der Minister. Eine durchdachte Finanzierungsbasis dafür fehle aber noch.
Diesen Kritikpunkt griff Landrat Klaus Plöger auf und wandte sich in seinem Grußwort an den Minister. "Es ärgert mich, wenn alle so ein Projekt loben, es aber nicht ordentlich Geld dafür gibt", sagte er. Plöger forderte Garg auf, sich für die Finanzierung Stormarner Projekte einzusetzen. Plöger: "Sie sind doch ein Mann der Tat."
An die Anfänge der Rettungswache in Reinbek erinnerte Stephan Schwarte, Geschäftsführer der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur Heiligen Elisabeth, Trägerin des Krankenhauses. Der Bau von 1976 an der Maria-Merkert-Straße sei in keiner Weise mit der neuen Wache zu vergleichen. "Das fängt bei der Optik an und hört bei der Ausstattung und Größe auf." Durch den neuen Standort seien die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter besser geworden, sagte Annett Zander, Geschäftsführerin des Rettungsdienst-Verbunds Stormarn (RVS), der als Mieter in die Wache einzieht. Die Rettungsassistenten seien nun keine "Kellerkinder" mehr, sagte sie in Anspielung auf die alte Wache im Untergeschoss des Krankenhauses. In der neuen Rettungswache, die auch Lehr-Wache ist, arbeiten 22 Rettungsassistenten. In dem 652 Quadratmeter großen Gebäude gibt es Garagen für fünf Rettungswagen sowie ein Einsatzfahrzeug für Notärzte. Außerdem hat die Wache eine Waschhalle, drei Büro- und fünf Ruheräume. Die Bauarbeiten hatten im Juli 2009 begonnen.
An diesem Sonnabend kann die Rettungswache von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden. Ab 16 Uhr beantworten Experten Fragen zur Notfallmedizin.