Stillstand vor Beginn der Bauarbeiten. Ab Montag wird alles besser, sagen Experten

Ahrensburg. Jeden Morgen die gleichen Bilder: Autos und Lastwagen Stoßstange an Stoßstange auf der A 1, nur im Schritttempo geht es voran. Wenn überhaupt. Grund sind die Vorarbeiten für die Großbaustelle zwischen Bargteheide und Ahrensburg. Von kommendem Montag an wird voraussichtlich bis Dezember die aufgrund von Baumängeln marode Betondecke erneuert. Doch schon seit Tagen sorgen die Fahrbahnverengungen für erhebliche Beeinträchtigungen im Berufsverkehr. Die Nerven von Reisenden und Pendlern werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn hat beim ADAC und beim Landesbetrieb Verkehr nachgefragt, warum es schon Staustress gibt, bevor die eigentlichen Bauarbeiten begonnen haben.

Zurzeit steht oft nur eine Fahrbahn zur Verfügung

Jens Sommerburg, Leiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr in Lübeck sagt: "Im Moment wird die Baustelle bei laufendem Verkehr eingerichtet. Es müssen Nothaltebuchten ausgewiesen, Fahrbahnmarkierungen geklebt und Stahlgleitwände, die später die Spuren voneinander trennen, aufgestellt werden."

Um die Sicherheit der Bauarbeiter und natürlich die der Autofahrer zu gewährleisten, stehe daher in einigen Abschnitten mitunter nur eine Fahrspur zur Verfügung, damit ausreichend Abstand zwischen Autos und Arbeitern eingehalten werden könne. Sommerburg: "Ab Montag erwarten wir Entspannung auf der A 1, weil dann wieder zwei Fahrspuren je Richtung zur Verfügung stehen." Alle vier Fahrstreifen teilen sich dann allerdings eine Fahrbahn, denn der Verkehr aus Richtung Norden wird über die Gegenfahrbahn umgelenkt.

Matthias Schmitting, ADAC-Pressesprecher in Hamburg, sagt: "Es ist jetzt richtig schlimm, weil der Verkehr von drei Spuren auf eine Spur verengt wird. Da ist es normal, dass Chaos entsteht" Nach Angaben des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr rollen im Schnitt täglich etwa 80 000 Fahrzeuge über die Autobahn zwischen Lübeck und Hamburg. "Die A 1 ist die am stärksten befahrene Straße im Land", sagt Sommerburg. Selbst über die A 7 fahren nicht so viele Fahrzeuge. Auch der ADAC und die Autobahnpolizei gehen davon aus, dass der Verkehr ab Montag wieder besser rollt.

Aber was können Berufspendler unternehmen, damit sie nicht schon gestresst und genervt am Arbeitsplatz ankommen? Der ADAC-Pressesprecher sagt: "Nicht der Stau ist das Problem, sondern die Einstellung der Autofahrer." Er rät daher, die eigenen Fahrgewohnheiten anzupassen. Dazu gehöre es auch, schon am Vorabend den Wetterbericht zu verfolgen und bei schlechter Witterung entsprechend früher loszufahren. Außerdem rät er Berufspendlern, Fahrgemeinschaften zu bilden.

ADAC hält den Termin für den Baubeginn für richtig

Sie sollten auch prüfen, ob das Ziel nicht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden könne. Schmitting: "Über das Internet können die Verbindungen schnell herausgesucht werden." Die besondere Situation erfordere eben auch besondere Maßnahmen der Autofahrer. Dazu gehöre es auch, konzentriert und zügig durch die Baustelle zu fahren, denn auch dadurch könnten Stockungen verhindert werden.

Den Termin für die Einrichtung der Baustelle und die Bauarbeiten hält der ADAC-Pressesprecher für richtig gewählt. Schmitting: "Die Ferienzeit gehört zur verkehrsarmen Zeit." Daher sei es sinnvoll, die Bauarbeiten Ende August zu beginnen.

Die Arbeiten sollen bis Ende November abgeschlossen sein.