Was kostet Gesundheit? Sind knapp sieben Euro im Monat, die ein Augenarzt für die Behandlung eines Patienten bekommt, zu wenig?
Geht es um einen Patienten mit einer Augenkrankheit, die langwierig und teuer behandelt werden muss, auf jeden Fall. Bei einem Patienten, der alle paar Jahre seine Sehschärfe testen lässt, vielleicht nicht.
Ist es also gerechter, Leistungen einzeln in Rechnung zu stellen? Jeder bekäme dann das, wofür er auch zahlt. Das aber würde nicht weniger als eine Abkehr von unserem sozialen Gesundheitssystem bedeuten. Das Grundprinzip - jeder zahlt ein und wird dafür bei Bedarf medizinisch behandelt - gälte dann immer weniger.
Wichtiger wäre es, dass die vorhandene knappe Geldmenge effektiv für die Gesundheit der Bürger genutzt wird. So wie es im Moment läuft, versickert offenbar noch viel Geld im teuren Gesundheitssystem.
Schnell beschlossene Beitragserhöhungen lösen dieses Problem wohl nicht. Vielmehr ist eine grundlegende Reform nötig, die allerdings nicht den sozialen Grundgedanken des Gesundheitssystems auf den Kopf stellen muss. Gründlich sollten stattdessen die kleinen Lecks unter die Lupe genommen werden, an denen unnötig Euros abfließen, bevor der Rest in der Arztpraxis ankommt.
Bevor eine Reform wieder an einigen Stellen mehr Geld einbringt, dafür viele andere Ärzte und Patienten zur Verzweiflung bringt, sollten die Beiträge der Bürger sinnvoll in deren Gesundheit investiert werden.