Reinbeker Gerätehaus zu klein. Unfallkasse erwägt Bußgeld, wenn Mängel nicht beseitigt werden
Reinbek. Reinbek muss nun handeln. Lange war das Ergebnis der letzten Untersuchung der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse (HFUK) unter Verschluss. Jetzt legt die Stadtverwaltung das folgenreiche Resultat für den Feuerwehrstandort Klosterbergenstrasse in Alt-Reinbek dar: Vier Feuerwehrfahrzeuge dürfen nicht mehr länger im Feuerwehrhaus und in der gegenüberliegenden Remise stehen bleiben und müssen stattdessen auf dem 1,5 Kilometer entfernten Betriebshof der Stadt geparkt werden. Und es könnte noch dicker kommen. Denn möglicherweise droht der Stadt zudem eine Geldbuße.
Wie die Stadtverwaltung mitteilte, prüfe die HFUK derzeit die Einleitung eines Bußgeldverfahrens. "Wie hoch das Bußgeld werden wird und ob es überhaupt verhängt wird, wissen wir noch nicht", erklärte Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf gestern gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Auch die HFUK konnte dazu gestern keine Stellung nehmen, da der Geschäftsführer und der zuständige Sachbearbeiter nicht erreichbar waren. Klar ist lediglich, dass die Feuerwehrunfallkasse nun ihre Konsequenzen ziehen will: Ein Lösch-, ein Voraus-, ein Mannschaftstransport- und ein weiteres Kleinfahrzeug müssen auf Anordnung der HFUK umgehend ausgelagert werden. "Die Hilfsfrist wird zwar gewahrt, wir sind auch einsatzbereit, aber der Organisationsaufwand wird für uns größer. Insgesamt ist das eine absolute Verschlechterung unserer Reaktionsmöglichkeiten", sagte gestern der Reinbeker Gemeindewehrführer Karsten Hein. Auch der logistische Aufwand werde höher, denn nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Material wie beispielsweise Ölbindemittel dürfen nicht mehr in der Klosterbergenstrasse gelagert werden. "Wir müssen jetzt versuchen, irgendwie mit diesem Provisorium zu leben. Das ist keine dauerhafte Lösung", so Hein weiter.
Ebenfalls keine Dauerlösung: Ein Nachbargrundstück in der Klosterbergenstrasse soll vorübergehend als Parkplatz für die Feuerwehrleute eingerichtet werden. "Der Platz reicht aber nur für 19 Stellplätze, 40 werden gefordert", sagte Bürgermeister Bärendorf.
Die Versicherung hatte in den vergangenen Jahren bei ihren Prüfungen immer wieder Mängel entdeckt und die Stadt aufgefordert, tätig zu werden. Bemängelt wurde unter anderem, dass es zu wenig Parkplätze für die im Notfall anrückenden Helfer gibt, zu wenig Platz für alle Fahrzeuge im Feuerwehrhaus, die Statik des Gebäudes keine schwereren neuen Fahrzeuge zulässt und auch die Deckenhöhe für moderne Wagen zu gering ist.
Ende November hatte die HFUK angekündigt, Stadt und Stadtverordnete im Schadensfall haften zu lassen, wenn die Kommunalpolitiker nicht schnellstmöglich dafür Sorge tragen, dass Unfallgefahren langfristig abgewendet werden. Eine Frist für eine Einscheidung auf politischer Ebene setzte die HFUK bis Ende des Jahres 2011. Doch die Politik konnte sich bisher weder eindeutig auf einen Neubau oder den Umbau des alten Standortes einigen. Stattdessen soll ein externer Gutachter zunächst einen neuen Feuerwehrbedarfsplan erarbeiten.