Es ist knackig kalt - na und! Wer nur noch mit iPod und iPhone umgeht, dem sei gesagt: Im Kalender steht, dass es Winter ist. Und spätestens seit den beiden vorigen Jahreszeiten eben dieser Art musste allen klar sein, dass Väterchen Frost in unseren Breiten keineswegs vor dem Klimawandel kapitulierend für immer in Rente gegangen ist.
Es ist knackig kalt - na und! Die allermeisten von uns haben einen warmen Platz zum Schlafen. Und die Regale in den Supermärkten sind durchweg noch gut gefüllt. Da schreiben die Boulevardblätter in bester Kalter-Krieg-Manier von "Russenkälte", und schon kriegen wir das kollektive Bibbern. Wer jetzt viele Mitmenschen wegen ein paar Tagen Dauerfrosts lauthals lamentieren hört, der könnte meinen, wir befänden uns im berühmt-berüchtigten Hungerwinter 1946/1947. Davon aber sind wir zum Glück diverse Grade, nicht nur auf der Temperaturskala, entfernt.
Es ist knackig kalt - na und! Wer die Bewohner der norddeutschen Tiefebene am Steuer ihrer Autos beobachtet, wie sie angesichts von ein paar Schneeflocken ins kollektive Schleichen verfallen, der hört im Hintergrund Schweizer und Österreicher, Norweger und Finnen lachen. Die können uns erzählen, was echte winterliche Straßenverhältnisse sind.
Also, Strickmütze auf und die Kirche im zugegeben kalten Dorf lassen. Machen wir es doch wie die Kinder, die mit roten Wangen Schneemänner bauen und Schlittschuh laufen. Es ist knackig kalt - ist doch schön!