Auf dem weltberühmten Gestüt, Heimat des Dressurhengstes “Donnerhall“, werden künftig Springpferde gezüchtet

Grönwohld. Der Dressursport wird wohl nicht mehr zurückkehren auf den Grönwohldhof, aber das Anwesen in Grönwohld wird weiterhin für den Pferdesport genutzt. Henrik Schulte-Frohlinde hat die Reithallen und das Außengelände an Manfred von Allwörden verkauft. Allwörden züchtet in Seedorf im Kreis Herzogtum Lauenburg Springpferde und ist Mitinhaber der Möllner Bäckereikette von Allwörden, die in Norddeutschland mehr als 200 Filialen hat. In Grönwohld will er seine Zucht nun erweitern.

Der Grönwohldhof hat einen Ruf in der Züchterszene - einen Ruf wie "Donnerhall". So hieß der Deckhengst, der in Grönwohld trainiert wurde und mit dem die Dressurreiterin Karin Rehbein bei der Weltmeisterschaft 1994 in den Niederlanden eine Goldmedaillle in der Mannschaftswertung und eine Bronzemedaille in der Einzelwertung holte.

1969 von Otto Schulte-Frohlinde gegründet, entwickelte sich das Gestüt bald zu einem Mekka des Dressursports. Mit dem Ehepaar Herbert und Karin Rehbein holte der Berliner zwei ausgewiesene Dressurexperten nach Grönwohld. Er trainierte, sie ritt - ein Erfolgsgespann, das in der Dressurszene seinesgleichen suchte. Und mit dem Dunkelfuchs "Donnerhall" ein Pferd fand, das sich für ihre Zwecke einspannen ließ. In der Zucht und im Wettkampf war der Oldenburger Hengst gleichermaßen erfolgreich. Er gilt als bedeutendster Dressurhengst der Gegenwart, auch wenn einige Pferdeexperten bei ihm "Gebäudeschwächen in der Oberlinie" bemängelten. Allein in Deutschland sind 250 "Donnerhall"-Nachkommen im Reitsport aktiv.

Dennoch ging es mit dem Grönwohldhof bergab. 1990 starb Otto Schulte-Frohlinde, sein Sohn Henrik übernahm. 1997 starb auch Herbert Rehbein. Henrik Schulte-Frohlinde hatte wenig Freude am Gestüt, klagte öffentlich darüber, dass damit kein Geld zu verdienen sei, suchte einen Käufer, fand keinen und machte deshalb den Grönwohldhof im August 2011 dicht. Karin Rehbein zog mit ihren Pferden nach Reinbek um.

Mit Manfred von Allwörden, dem erfolgreichen Züchter, kehrt nun neues Leben in die Reithallen zurück. Ralf Breisacher, der Grönwohlder Bürgermeister, freut sich darüber. "Wir begrüßen es, dass es mit der Pferdezucht weitergeht", sagt er.