Um Haselmäuse zu schützen, stehen momentan die Bauarbeiten an der Bundesstraße 404 zwischen Grande und der Anschlussstelle Trittau Nord still.
Die Bundesstraße soll hier durch einen zusätzlichen Überholstreifen verbreitert werden. Dafür wurden bereits Bäume gefällt und Sträucher zurückgeschnitten. Weiter gehen die Arbeiten aber erst Anfang Mai. Grund sind unter anderem Haselmäuse, die laut einer EU-Richtlinie auf der Liste der streng geschützten Arten stehen. Die Nager sind etwa 15 Zentimeter lang und leben meist in Mischwäldern. Acht dieser Tierchen brachten Biologen bereits im vergangenen Herbst zu einem weiter nördlich gelegenen Knick.
Einige der kleinen Nager könnten sich zu diesem Zeitpunkt aber schon unter die Baumstümpfe am Straßenrand zum Winterschlaf zurückgezogen haben und den Biologen somit entwischt sein.
Bis Ende März halten Haselmäuse Winterschlaf. Bis dahin kann niemand sagen, ob sich tatsächlich noch welche von ihnen in der "Gefahrenzone" am Straßenrand der B 404 befinden. Der Lebensraum der Haselmäuse ist durch die Abholzung allerdings völlig zerstört, ohne die Sträucher haben die Nager nichts zu fressen. Um zu überleben, müssen die Tiere, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen, wohl oder übel in einen neuen Lebensraum fliehen.
Dass die bereits ausgesiedelten Mäuse zurückkommen, gilt als unwahrscheinlich. Haselmäuse haben einen Wanderradius von nur 100 Metern.