Anstatt des ursprünglich geplanten Kümmerers sollen Dienstleister den Kreis besser vermarkten helfen.

Bad Oldesloe. Stormarn macht einen wichtigen Schritt im Bestreben, als Tourismus-Region vom Land Schleswig-Holstein anerkannt zu werden. Bei der Sitzung des Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschusses des Kreises stellte ein Institut gestern Abend ein Konzept vor, das die Einrichtung eines Tourismusmanagements vorsieht. Es soll die touristischen Aktivitäten im Kreis vernetzen und vermarkten.

Entgegen der ursprünglichen Planung soll es keinen sogenannten Kümmerer mehr geben, erläutert Klaus Kucinski, Leiter des Kreisbauamtes. Dienstleister sollen sich für diese Aufgabe bewerben. Nur unter dieser Organisationsform sei es möglich, Fördergelder zu erhalten. So werden die AktivRegionen "Alsterland" und "Holsteins Herz" voraussichtlich bis zu 55 Prozent der Projektkosten übernehmen. Der Kreis veranschlagt dafür jährlich 40 000 Euro. Ohne finanzielle Beteiligung Dritter stünde somit eine jährliche Projektsumme von 74 000 Euro zur Verfügung. Städte und Gemeinden, die bisher keiner AktivRegion angehören, haben die Möglichkeit, sich an den Kosten zu beteiligen, um von den Leistungen des Managements profitieren zu können. Dann könnte die Summe noch höher ausfallen. Axel Strehl, Chef des Hotel- und Gaststättenverbandes, der schon lange eine Kümmererstelle fordert, zeigte sich erfreut: "Alles, was nach vorne geht, ist gut." Es sei wichtig, dass überhaupt etwas passiere: "Wenn wir erst einmal einen Anfang haben, kann sich alles andere daraus entwickeln."

Als eine einmalige Gelegenheit, ein Kreismuseum einzurichten, sieht Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, die Entwicklung: "Wenn Stormarn als Tourismusregion anerkannt wäre, hätten wir gute Chancen, über das Zukunftsprogramm Wirtschaft Fördergelder für das Museum zu erhalten", sagt Leinius, der den Wunsch nach einem Kreismuseum "ganz hervorragend" findet. Leinius: "Als Tourismuskreis könnten wir einen 50- bis 70-prozentigen Zuschuss erwarten." Ein Kreismuseum dokumentiert die Entwicklung eines Kreises und seiner Bürger. Bereits seit 1913 wurde so ein Museum in Stormarn geplant. Bisher war die Umsetzung aber immer an der Finanzierung gescheitert. Mit Fördergeldern vom Land sähe die Situation wesentlich besser aus. Leinius: "Wir kämpfen seit drei Jahren darum, dass Stormarn anerkannte Tourismusregion wird." Bisher ohne Erfolg. Leinius: "Dabei haben wir viele Tagestouristen aus Hamburg und Lübeck, Schlösser, die Stormarnsche Schweiz und vieles mehr." Mit der Fehrmarnbelt-Querung seien auch vermehrt Besucher aus Skandinavien zu erwarten. "Das wollen wir Kiel klar machen", sagt Leinius, der spätestens im Mai einen weiteren Vorstoß beim Land wagen will. Dabei, so hofft Norbert Leinius, soll ihm das neue Tourismusmanagement helfen.