“Unsere Schule ist toll“, sagt Lara-Sophie (10). Was der Viertklässlerin an der Grönwohlder Grundschule besonders gefällt, ist der jahrgangsübergreifende offene Unterricht.
Grönwohld. Drei Tage die Woche lernen Sechs- bis Elfjährige in einer Doppelstunde gemeinsam in einem Raum Deutsch, Mathematik oder Heimat- und Sachkunde. Die Kinder wählen, was sie üben und welches Projekt sie machen möchten. "Die älteren Schüler helfen den kleineren. Schwächere wie stärkere Schüler können wir gezielt fördern", sagt Schulleiterin Marit Schmaljohann. Die Kinder werden zum selbstständigen Lernen angeleitet und stärken ihre Sozialkompetenz. Das Grönwohlder Unterrichtskonzept ist einmalig in Stormarn und bei Eltern beliebt. Die Schülerzahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. 96 Kinder besuchen die Dorfschule in diesem Jahr. Mehr geht nicht - zum einen, weil der Platz fehlt, zum anderen, weil das pädagogische Konzept allzu große Klassen nicht verträgt.
Mehr als die Hälfte der Kinder kommt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg. Viertklässlerin Janina etwa, die in Klinkrade lebt und die Gemeinschaft an Stormarns kleinster Grundschule hervorhebt. "Wir kennen uns hier alle. Das ist schön", sagt die Zehnjährige. Sie gehört zu den "Grönwohlder Strolchen", wie sich die Nachmittagsgruppe mit rund 30 Kindern der betreuten Grundschule getauft hat.
Marit Schmaljohann muss sogar Eltern absagen, die ihre Kinder in Grönwohld einschulen wollen. "Wir haben schon eine Warteliste für das Schuljahr 2011/2012", sagt sie. Das große Interesse ist im Sinne der Schule, die eigenständig bleiben will. Die Gemeinde hat gerade einem Neubau mit vier Klassen- und drei sogenannten Differenzierungsräumen zugestimmt, der im Sommer errichtet werden soll. Lara-Sophie wird das nicht mehr erleben: Sie besucht ab August das Gymnasium in Trittau.