Bevor die Stelle ausgeschrieben wird, verlangen die Parteien eine konkrete Beschreibung des Aufgabengebiets.
Ahrensburg. Die Stadt Ahrensburg will eine neue Stelle für einen City-Manager schaffen. Er soll zum einen dazu beitragen, dass die Innenstadt attraktiver wird und zum anderen die Wirtschaftsförderung in der Schlossstadt unterstützen. Der Hauptausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung über die Anstellung eines City-Managers diskutiert und den Antrag gestellt, die Besetzung des Postens unter Vorbehalt in den Stellenplan 2010 einzustellen. Zunächst fordern die Ausschussmitglieder von der Verwaltung ein Konzept, das die konkreten Aufgabenbereiche des City-Managers umschreibt. Zudem soll auch der künftige Bürgermeister Michael Sarach mit dem Konzept einverstanden sein. Denn er soll den City-Manager letztlich einstellen.
Die Idee eines City-Managers war bereits im April 2009 im Bau- und Planungsausschuss entstanden. Daraufhin hatte die Verwaltung ein erstes Anforderungsprofil entworfen, das der Stormarn-Ausgabe des Abendblattes vorliegt. Darin heißt es: "Ziel der Tätigkeit eines City-Managers ist die Mitentwicklung und praktische Umsetzung eines ganzheitlichen Citymanagements, das von lokalen Akteuren und Betroffenen einer Innenstadt mitgetragen wird und diese einbindet." Er solle unter anderem Aktivitäten der lokalen Akteure abstimmen, bündeln und stärken sowie Ansprechpartner für Politik, Verwaltung und Wirtschaft sein und das Image der Stadt verbessern.
"Daneben soll er unsere Wirtschaftsförderin Christiane Link unterstützen und sich um die Ansiedlung und Betreuung von Betrieben kümmern", sagt die amtierende Verwaltungschefin Ursula Pepper. Dass ein Verwaltungsmitarbeiter die neue Stelle antritt, kommt für die Hauptausschussmitglieder nicht in Frage. "Es handelt sich um einen sensiblen Aufgabenbereich, für den wir einen Profi mit den nötigen Erfahrungen und Qualifikationen brauchen", sagte Roland Wilde von der CDU. Diese Meinung teilte auch Thomas Bellizzi, FDP-Fraktionschef: "Dort muss jemand sitzen, der seinen Job beherrscht."
Der Ausschuss einigte sich darauf, dass ein City-Manager mindestens ein Gehalt entsprechend der Entgeltgruppe E 12 verdienen müsse. Laut der TVöD-Tabelle (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) sind das im Monat rund 3445 Euro brutto. Roland Wilde: "Für weniger Geld bekommen wir keinen hoch qualifizierten City-Manager."
Und was sagen die Initiativen in der Innenstadt zu der Idee? "Um die Stadt voranzubringen, reicht es nicht allein, einen City-Manager anzustellen", so Götz Westphal, Vorsitzender des Stadtforums. "Ahrensburg muss zusätzlich mindestens eine Viertelmillion Euro jedes Jahr für das Stadtmarketing in die Hand nehmen und in Aktionen investieren." Denn: "Nichts ist schlimmer als Halbherzigkeit", sagt Westphal. Wichtig sei, dass die Stadt einen qualifizierten Mitarbeiter für die Stelle finde. "Und der kostet allein schon 10 000 Euro im Monat." Dass der City-Manager auch die Aufgabe habe, Kräfte in der Innenstadt zu bündeln, sei toll. Westphal: "Das ist super. Und erleichtert für alle die Arbeit."
Begeistert ist auch Anita Hintz, Sprecherin der Interessengemeinschaft Hagener Allee, von der Besetzung eines City-Manager-Postens. "Das ist eine tolle Geschichte. Es ist wichtig, dass in die Innenstadt investiert wird", sagt sie. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen."