Peek & Cloppenburg expandiert - mit dem Logistikzentrum und mit drei Neueröffnungen im Herbst.
Hamburg/Reinbek
Das Hamburger Modehaus Peek & Cloppenburg (P&C) wird in diesem und in den kommenden Jahren kräftig investieren. Erster Schritt: der Bau eines Lagers in Reinbek. 250 Arbeitsplätze entstehen auf dem gut 35 000 Quadratmeter großen Grundstück. In diesen Tagen ist am Senefelder Ring im Gewerbegebiet Haidland mit den Arbeiten begonnen worden. Das Lager soll alle derzeit 30 Filialen im In- und Ausland mit Ware versorgen - und ist damit das Herzstück eines Unternehmens, das insbesondere jenseits der Grenzen wachsen will.
Dort tragen die P&C-Modehäuser den Namen "Van Graaf". Vier Filialen gibt es bereits in Polen. Im Herbst sollen drei weitere in Prag (Tschechien), Budapest (Ungarn) und in Spreitenbach bei Zürich (Schweiz) dazukommen. Im Frühjahr 2010 folgt nach Firmenangaben ein großer Van-Graaf-Store in einem Einkaufszentrum bei Wien (Österreich), voraussichtlich im Frühjahr 2011 eine zweite österreichische Filiale in Graz. Aber auch im Inland will Peek & Cloppenburg sein Filialnetz ausbauen und modernisieren. Im September eröffnet P & C in Dresden nach einem Umzug an einem neuen Standort und mit mehr Platz. Die Verkaufsfläche beträgt nahezu 10 000 Quadratmeter. In Kassel ist für 2011 ein neuer Standort in zentraler Innenstadtlage geplant.
Das Lager in Reinbek spielt bei dieser Expansion eine wichtige Rolle. Das alte Lager in Hamburg-Allermöhe ist viel zu klein, nämlich nur etwa halb so groß wie das neue. Modernste Technik soll das neue Gebäude in Reinbek besonders wirtschaftlich machen. Ein automatisches Kleinteilelager wird entstehen, das in der Lage ist, Warensendungen gewissermaßen selbstständig zusammenzustellen. Auf 30 Ebenen stehen rund 90 000 Drehstapelbehälter, aus denen die Artikel entnommen werden. Rund 50 Lastwagen pro Tag werden von Reinbek aus die Filialen beliefern. Das Zentrallager soll im zweiten Quartal des kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen.
Die Investitionssumme dürfte im mehrstelligen Millionenbereich liegen. Genaue Angaben machte das Hamburger Unternehmen nicht.
Reinbeker Politiker haben das Engagement des Textilhändlers begrüßt. Wilfried Potzahr, Chef der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, sagt: "Wir finden es gut, dass bei P & C auch Arbeitsplätze für Geringerqualifizierte geschaffen werden." In dem Lagergebäude werden die Textilien, die die Firma in aller Welt kauft, bei Bedarf aufgearbeitet und für den Versand fertig gemacht. Auch bei der SPD freut man sich über die neue Firma im Gewerbegebiet, das nun nahezu ausgebucht ist. "Nun müssen wir sehen, dass wir auch eine Busanbindung hinbekommen", sagt Fraktionschef Volker Müller.
Die Firma Peek & Cloppenburg Hamburg agiert rechtlich und personell vollkommen getrennt von der wesentlich größeren Peek & Cloppenburg Düsseldorf, die im süddeutschen Raum tätig ist. Das Hamburger Unternehmen gibt es seit 1911, aber die Keimzelle der Firma ist deutlich älter. Sie wurde 1869 in Rotterdam von den Kaufleuten Theodor Peek und Heinrich Cloppenburg gegründet. Das Hamburger Unternehmen beschäftigt 3000 Mitarbeiter. Die Zentrale steht in der Mönckebergstraße.