Leon hat es geschafft. Vier Monate hat der Sechsjährige in Hamburg in der Uni-Klinik Eppendorf gelegen. Ärzte haben ihm dort Stammzellen eines...

Ahrensburg. Leon hat es geschafft. Vier Monate hat der Sechsjährige in Hamburg in der Uni-Klinik Eppendorf gelegen. Ärzte haben ihm dort Stammzellen eines unbekannten Knochenmarkspenders transplantiert. Es war seine letzte Chance im Kampf gegen die Leukämie (wir berichteten). Sein Schicksal hat die Menschen bewegt. Fast 2000 Leute haben sich an einer Typisierungsaktion beteiligt. Auch 600 Polizisten haben mitgemacht, darunter viele Beamte aus Stormarn, weil Leons Mutter Polizistin ist.

Die Therapie hat angeschlagen. Leon ist inzwischen wieder zu Hause bei seinen Eltern in Niedersachsen. Verwandte und viele Freunde hatten ihn dort in dieser Woche mit bunten Luftballons begrüßt. "Leon hat sich sehr auf seine Rückkehr gefreut, er konnte sie kaum erwarten", erzählt Claudia Daniels, eine Freundin der Familie, die auch die Hilfsaktionen organisiert hat. Der Moment war für den Sechsjährigen überwältigend. Als seine Mutter ihn in die Arme schloss, hat er vor Freude geweint. Claudia Daniels hofft mit den Eltern, dass sich Leon in seiner gewohnten Umgebung von den Strapazen der schweren Operation und des langen Krankenhausaufenthaltes erholen wird. Leons größter Wunsch ist es, 2009 endlich zur Schule zu gehen.

Die Transplantation war am 11. September. Leon hat genetisch fast identische Stammzellen eines Spenders aus dem US-Bundesstaat Michigan erhalten. Der Amerikaner wurde über eine weltweit suchende Datenbank gefunden. 1,7 Millionen Deutsche sind allein bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert. 1270 Menschen hatten sich am 31. August an der Typisierungsaktion für Leon beteiligt. Auf seinem Spendenkonto gingen 85 000 Euro ein. Claudia Daniels dankt allen, die geholfen haben: "Die positive Resonanz hat uns Kraft und Hoffung gegeben."

Das "Hamburg Journal" (N 3) berichtet am 4. Dezember ab 19.30 Uhr über Leon.