Waldbesitzer sind zufrieden: Die verkaufte Menge stieg im vergangenen Jahr um fast 20 Prozent auf 8900 Festmeter.

Ahrensburg. Stormarns Wäldern geht es gut - und die Waldbesitzer freuen sich über die Erlöse aus dem Verkauf ihres Holzes. Das geht aus der Jahresbilanz der Forstbetriebsgemeinschaft Stormarn (FBG) hervor, die Heino Koch gestern auf der Mitgliederversammlung im Ahrensburger Rathaus zog. "Insbesondere Eiche, Kirsche, Erle und Kiefer sind gefragt", sagte der FBG-Geschäftsführer. Auch bei den Nadelhölzern steige die Nachfrage.

"Wir freuen uns an den guten Preisen. Auch für dieses Jahr sieht es nicht schlecht aus", ergänzte Martin von Jenisch, der Vorstandsvorsitzende der FBG mit 227 Mitgliedern.

In deren Auftrag verkaufte die FBG vergangenes Jahr 8900 Festmeter Holz - 1400 mehr als ein Jahr zuvor. "Die Zunahme liegt im Nadelholz", so Koch. Der Gesamterlös lag 2006 bei 293 000 Euro, der Durchschnittspreis bei 33 Euro pro Festmeter.

Für Industrieholz aus Fichte rechnen die Fachleute heute mit Nettoerlösen bis zu 20 Euro pro Festmeter. 4 Euro waren es vor einem Jahr. "Stammholz bringt heute um die 80 Euro", sagt Koch. Bei Laubholz rechnet er sogar mit 500 Euro pro Festmeter - sofern es keine Probleme mit Windbruch oder Käfern gibt.

Davon blieben Stormarns Wälder vergangenes Jahr verschont. Entsprechend sank der Bedarf an Aufforstungen zur Kultursicherung und Nachbesserungen gegenüber dem Vorjahr um 17 auf 50 Hektar. Währenddessen stiegen dank der großen Einschläge die Aufforstungen von Nadelgewächsen von 44 auf 76 Hektar an.

"Holz wird immer wertvoller. Pflanzen Sie an", appellierte Koch an Stormarns Waldbesitzer und Landwirte. Nach der neuen EU-Förderrichtlinie, die im Juni in Kraft tritt, sollen Erstaufforstungen aus dem Programm Eler (Europäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums) nur noch 15 Jahre lang gefördert werden. Bisher waren es 20 Jahre. Die Summe der Fördergelder bleibt aber gleich.

"Neu ist, dass Landwirte, die eine bislang verpachtete Fläche zurückbekommen, sie sofort aufforsten können", sagte Hans Jacobs, Referent der Forstabteilung in der Landwirtschaftskammer. Bisher mussten solche Flächen zwei Jahre lang brachliegen, bevor Stormarns Landwirte Anspruch auf Zuschüsse erwarben. Insgesamt stellt das Land dieses Jahr 3,8 Millionen Euro Fördermittel bereit.

"Der Wald hat als CO2-Speicher eine ganz wichtige Funktion", äußerte sich Jacobs auch zum Thema Klimawandel. Bei einem vorausgesagten Temperaturanstieg von ein bis zwei Grad in diesem Jahrhundert sei es nötig, die Waldbaustrategien anzupassen, betonte der Fachmann. "Im Norden bekommen wir ein Klima wie im Rheingraben. Der Borkenkäfer wird sich vermehren. Buchen und Fichten bekommen Probleme. Dem müssen wir mit mehr Personal in der Fläche begegnen."