Aktionsbündnis gegen die Ansiedlung von Großgewerbe plant ein Bürgerbegehren, wenn dieser Antrag in durchfällt.

Siek. In Siek scheint alles auf ein Bürgerbegehren über die geplante Ansiedlung von Lidl hinauszulaufen. Der SPD-Gemeindevertreter Karl-Heinz Föste will zunächst in der Gemeindevertretersitzung am Dienstag, 5. April (19.30 Uhr, Feuerwehrgerätehaus in Meilsdorf) den Antrag stellen, einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Für den wahrscheinlichen Fall, daß die dafür notwendige Zweidrittel-Mehrheit nicht zustandekommt, kündigt Föste ein Bürgerbegehren an - organisiert vom Aktionsbündnis (AB) gegen die Ansiedlung von Großgewerbe in Siek. Die CDU, die die Mehrheit in der Gemeindevertretung hat, ist nach wie vor für die Lidl-Ansiedlung.

Das Bürgerbegehren besteht zunächst aus einer Unterschriftensammlung. Die Kommunalaufsicht in Bad Oldesloe entscheidet dann, ob es auch zum Bürgerentscheid kommt - also zur Abstimmung über die Lidl-Ansiedlung. Das Ergebnis der Abstimmung wäre für die Gemeindevertreter bindend.

Föste ist der Ansicht, daß die Gemeindevertreter nicht gegen den Willen der Sieker Bürger entscheiden können. Daß die gegen das Großlager des Discounters Lidl im Gewerbegebiet Jacobsrade sind, ergibt sich für ihn aus dem Ergebnis einer Umfrage des AB Siek. Dabei stimmten von 682 Befragten - wie berichtet - 86 Prozent gegen die Ansiedlung. "Es steht zu hoffen, daß die derzeitige CDU-Mehrheit klug und würdig mit diesem Votum umgeht und allen Beteiligten nicht noch eine weitere Befragung nebst Urnengang zumutet", so Föste.

Für ihn steht nach dieser Unfrage fest, daß Lidl jedenfalls nicht nach Siek kommt. In Stormarn gebe es geeignetere Standorte. In Reinfeld oder Barsbüttel würde das 32 000 Quadratmeter große Warenlager seiner Ansicht nach nicht zu Problemen für die Bürger führen.