Ahrensburg: Der Rotary Club schenkt der Stadt die fast vier Meter hohe Skulptur für 25 000 Euro.
Ahrensburg. Ein überlebensgroßer Mann im blauen Anzug schreitet barfuß über eine riesige Muschel. Das 25 000 Euro teure und fast vier Meter hohe Kunstwerk "Der Muschelläufer" aus glasfaserverstärktem Kunststoff schenkt der Rotary Club Ahrensburg anläßlich seines 25jährigen Bestehens der Stadt. Die Skulptur wird im Sommer auf dem Rondeel aufgestellt. Entworfen hat sie der Kieler Bildhauer Martin Wolke (34). Die Jury aus Kunstfachleuten, Mitgliedern der Verwaltung und Rotary-Vertretern hatte sich einstimmig für den Entwurf entschieden.
"Wir engagieren uns seit einem Vierteljahrhundert für soziale Einrichtungen", sagt Ahrensburgs Rotary-Präsident Konrad Ellegast (64), "zu unserem Jubiläum wollten wir allen Ahrensburgern ein Geschenk machen."
Die Jury hatte Licht- oder Toneffekte verlangt. So ertönt aus der Muschel ein Meeresrauschen. Außerdem baut Martin Wolke in die Hand ein Mikrofon ein. Was dort hineingesprochen wird, erklingt mit den Meeresgeräuschen aus der Muschel. "Es soll ein interaktives Kunstwerk sein, auf dem Kinder spielen können", sagt der Künstler, der Bildhauerei in Kiel studiert hat.
Martin Wolke erklärt seinen Entwurf so: "Der Mann geht über eine Muschel. Sie ist das Symbol für ein verlassenes Zuhause, das von neuen Bewohnern bezogen wird, die es zu ihrem Heim machen." Früher sei das Rondeel ein Ort für den Durchgangsverkehr gewesen, jetzt sei es ein Treffpunkt und Ort der Erholung.
Wolkes bekanntestes Kunstwerk sind die "Reisenden Riesen", die seit 2001 in Westerland auf Sylt auf dem Bahnhofsvorplatz stehen. Diese Skulpturengruppe hatte für viel Aufsehen und kontroverse Debatten gesorgt. "Kunst ist nicht dazu da, allen zu gefallen. Sie soll provozieren", sagt Konrad Ellegast. "Wir wollten etwas Modernes. Es wäre schlimm, wenn uns nur gefiele, was über hundert Jahre alt ist."
"Mir gefällt die Skulptur irre gut", sagt Bauamtsleiter Wilhelm Thiele (58), Mitglied der Jury, "sie hat Witz und weckt die Neugier." Die Figur wird nicht genau in der Mitte des Rondeels stehen, sondern leicht seitlich versetzt. Sie soll ohne Sockel direkt aus dem Pflaster ragen. "Die Figur wird den Platz beleben", meint Sven Jacobsen (35), Inhaber des Caligo-Cafes, "ich stelle im Sommer Tische und Stühle daneben."
Auch Bürgermeisterin Ursula Pepper (49) ist von dem Kunstwerk angetan: "Es wird Aufmerksamkeit erregen, denn die Menschen müssen sich mit der Figur auseinandersetzen. Die Skulptur wird dazu beitragen, daß das Rondeel zum Treffpunkt der Ahrensburger wird."