Ahrensburg. Die "Arbeitsgrupp Nedderdüütsch för Sleswig-Holsteen" (ND@SH) kann einen Teilerfolg verbuchen: Nun wird Niederdeutsch vermutlich doch weiter in der Lehrerprüfungsordnung verankert bleiben. Dann müsste derjenige, der Deutsch auf Lehramt studiert, zumindest eine Veranstaltung Niederdeutsch belegen. "Wir hatten mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen, dass die 1999 eingeführte Vorschrift abgeschafft und der Beirat für Niederdeutsch beim Landtag übergangen worden war", sagt ND@SH-Sprecher Heinrich Thies aus Glinde.

Dass der alte Erlass nun wieder Gültigkeit bekommen könnte, haben die Freunde des Niederdeutschen auch dem Reinbeker Landtagsabgeordneten Klaus-Peter Puls (SPD) zu verdanken. Er hatte einen Antrag beim Beirat gestellt, der nun einstimmig beschlossen hat, die Herausnahme des Fachs Niederdeutsch aus der Prüfungsordnung rückgängig zu machen. Außerdem hat der Beirat das Kultusministerium aufgefordert, die Prüfungsordnung dahingehend zu ändern, dass nicht nur die Teilnahme an einem Niederdeutsch-Seminar verlangt werde, sondern auch eine Prüfung.

Thies: "Entschieden ist nichts. Aber noch in diesem Jahr soll im Bildungsausschuss verhandelt werden." Klaus-Peter Puls ergänzt: "Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave hat angekündigt, Gespräche zu führen." Schutz und Pflege der niederdeutschen Sprache seien schließlich in der Landesverfassung verankert.