Es geht darum, wie die Gesetze im Alltag umgesetzt werden. Landrat Klaus Plöger weist beim Kreisschützentag “pauschale Verunglimpfung“ zurück.

Bad Oldesloe. Die Kontrollen der Jagd- und Waffenbehörde des Kreises Stormarn kommen jetzt auf den Prüfstand. Das Innenministerium in Kiel hat sämtliche Ordnungsbehörden dazu aufgefordert, die Handhabung der Waffenkontrollen in einem Bericht darzulegen. Dies bestätigte Bernd Schomburg von der Jagd- und Waffenbehörde des Kreises der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes.

Plant die Regierung nach dem Amoklauf von Winnenden jetzt eine Verschärfung des Waffengesetzes? "Die Angaben dienen zur Vorbereitung eines Gesprächs, zu dem das Bundesinnenministerium die Länderinnenministerien in der kommenden Woche eingeladen hat. Der Bund möchte mit den Ländern in diesem Gespräch Fragen des Vollzugs des Waffengesetzes erörtern", heißt es aus dem Ministerium in Kiel.

Beim Kreisschützentag in Barsbüttel diskutierten die Sportschützen auch über ein strengeres Waffengesetz. Zu Gast waren Kreispräsidentin Christa Zeuke und Landrat Klaus Plöger. Beide sind sich einig, dass die Sportschützen zu Unrecht unter Beschuss geraten. Plöger sagte: "Die pauschale Verunglimpfung scheint immer die erste Reaktion zu sein." Außerdem übt der Landrat Kritik an dem Vorhaben, das Waffengesetzt zu verschärfen. "Eine Änderung des Waffengesetzes wird nicht verhindern können, dass Menschen gravierende Fehler machen", sagt Klaus Plöger. Und: "Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben - dafür umso mehr Bürokratie."

Kreispräsidentin Christa Zeuke sagt: "Natürlich muss man besonders darauf achten, dass Waffen gesichert aufbewahrt werden. Deshalb müssen Kontrollen her. Den Schützen im Kreis Stormarn vertraue ich jedoch, dass bei ihnen alles in Ordnung ist", sagt Zeuke.

Ein weiterer Punkt über den jetzt diskutiert wird, ist, ob es für Schützen ein Mindestalter geben sollte. Derzeit können Kinder in Stormarn ab zwölf Jahren im Verein schießen. Zeuke ist gegen ein Mindestalter: "Die Schützenvereine zeichnen sich stets durch sehr gute Jugendarbeit aus. Die Jugendlichen sind sehr diszipliniert. Außerdem haben Untersuchungen ergeben, dass sportliches Schießen die Konzentration fördert und damit die schulische Leistung verbessert werden kann." Und Landrat Plöger ergänzt: "Soll es künftig keine deutschen Schützen bei Olympia geben?"