Der bizarre Streit zwischen Klaus Schädel und der Ahrensburger CDU geht in eine neue Runde. Gestern vernahmen zwei Beamte des Landeskriminalamts...

Ahrensburg. Der bizarre Streit zwischen Klaus Schädel und der Ahrensburger CDU geht in eine neue Runde. Gestern vernahmen zwei Beamte des Landeskriminalamts (LKA) den Ahrensburger in seiner Wohnung im Dänenweg. Der Vorwurf: Schädel soll den Ahrensburger CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Koch genötigt haben.

Schädel hält das für ein Missverständnis - und wertet den Besuch der in schusssicheren Westen gewandeten LKA-Beamten als erneuten Versuch, ihn einzuschüchtern.

Der 50-Jährige hat nach eigenen Angaben gegenüber den Beamten zugegeben, Koch in der vergangenen Woche drei SMS geschrieben zu haben. Koch war am Mittwoch in Lütjensee von der CDU erneut zum Kandidaten für die Landtagswahl ernannt worden. In einer dieser SMS-Mitteilungen habe Schädel geschrieben, dass das "Koch noch teuer zu stehen kommen" werde. Schädel: "Gemeint war damit die Tatsache, dass er in der Vergangenheit viele Fragen, die ich ihm zur Verbindung der Ahrensburger CDU mit der Scientology Church gestellt habe, nicht beantwortet hat. Aber Koch hat das wohl als Drohung empfunden und Anzeige erstattet." Die Beamten hätten ihn vernommen und später einen Amtsarzt hinzugezogen, der ihn untersucht habe. Tobias Koch sagt dazu: "Ich bin per SMS massiv persönlich bedroht worden. Deshalb bin ich zur Polizei gegangen. Mir ging es darum, den Schutz für meine Familie und mich sicherzustellen."

Klaus Schädel fordert seit Jahren Aufklärung über angebliche Verbindungen zwischen der CDU und der Scientology-Sekte. Im November wurde er für eine Woche in Erzwingungshaft genommen, weil er immer wieder behauptet hatte, der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Carl Eduard von Bismarck sei mit der Sekte verbandelt.

Schädel, gegen den nun ein Parteiausschlussverfahren läuft, ist seitdem gesundheitlich angeschlagen. "Ich mache jetzt eine Psychotherapie, um damit klarzukommen", sagt er. "Ich bekomme ja immer nur auf den Deckel." Aber das werde sich auch wieder drehen, ist er überzeugt. "Ich muss nur lange genug durchhalten." Sollte er gesundheitlich wiederhergestellt sein, will er für das Bürgermeisteramt in Ahrensburg kandidieren. "Ich habe das schon ganz lange vor", sagt er. "Mich kennen hier ganz viele Menschen." Als unabhängiger Bewerber müsste er Unterschriften sammeln, um bei der Wahl zugelassen zu werden.