Grundlagen für lebendige City gelegt: Gute Lagen stärken, attraktive Läden locken. Kommt jetzt ein Quartiersmanager?
Bad Oldesloe. Eine lebendige City, in der die Menschen gern bummeln und gern Geld ausgeben - so soll sie sein, die Oldesloer Innenstadt der Zukunft. Die Grundlagen dafür sind nun gelegt. Der Bau- und Planungsausschuss hat ein Einzelhandelskonzept abgesegnet, das bei der weiteren städtebaulichen Entwicklung, also auch bei der Aufstellung neuer und bei der Änderung alter Bebauungspläne Berücksichtigung finden soll. Das 77-seitige Papier - es ist eine Art Plan gegen Einkaufs-Langeweile.
"Das Ziel ist, dass die 1 - A-Lage in der Innenstadt gestärkt wird, sodass sich dort attraktive Geschäfte mit einem attraktiven Sortiment ansiedeln", sagt Rolf Steinhoerster, Chef des Oldesloer Bauamtes.
Doch wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Das sind die Ideen für die Kreisstadt:
Die Ansiedelung von Markenanbietern sollte forciert werden. Dadurch kann sich die City profilieren. Als Hausnummern sind in der Vergangenheit bereits Namen wie "H & M" und "C & A" gefallen.
Für solche Publikumsmagneten müssen Verkaufsflächen von bis zu 800 Quadratmetern oder sogar mehr geschaffen werden. Zurzeit befinden sich hinter den schmucken Fassaden der Innenstadthäuser vor allem kleine, verwinkelte oderschlauchartige Ladenlokale, die für große Anbieter ungeeignet sind.
Um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, bedarf eines Quartiersmanagers. Der Bürgermeister soll nun Vorschläge unterbreiten, wo diese Aufgabe angesiedelt werden könnte.
Parallel erarbeitet die Stadtverwaltung kurzfristig einen Katalog, in dem alle Ladenflächen in der Innenstadt sowie deren Eigentümer und - soweit bekannt - Verkaufsabsichten notiert werden. Einem entsprechenden SPD-Antrag sind die Mitglieder ded Bau- und Planungsausschusses mehrheitlich gefolgt.
Neue Geschäfte an Einzelstandorten und in Gewerbegebieten sollen nicht mehr zugelassen werden, wenn sie ein Kernsortiment führen, das typisch für ein Innenstadtgeschäft ist.
Geschäfte in Gewerbegebieten dürfen Ware, die typischerweise in Stadtzentren verkauft wird, nur als sogenanntes Randsortiment anbieten - und auch nur dann, wenn sie dem Hauptsortiment zugeordnet werden kann und ihm deutlich untergeordnet ist.
Diese Beschränkungen gelten für alle neuen Geschäfte, während die bereits existierenden Bestandsschutz genießen.
Soweit sich die Politiker über diese Regeln grundsätzlich einig sind, gibt es aber offenbar noch Beratungsbedarf, wie weit der Begriff der "Innenstadt" gefasst werden soll. Insbesondere die SPD plädiert dafür, die gesamte Fußgängerzone und die Bahnhofstraße in die Überlegungen einzubeziehen. Die CDU will dagegen der Gutachterin Katharna Staiger folgen, aus deren Feder das Konzept stammt. Sie hat ausschießlich die Mühlenstraße und Hindenburgstraße in den Fokus ihrer Überlegungen gestellt. Siegfried Wobig (CDU): "Wir sollten uns nicht verzetteln. Wenn wir den Kernbereich stärken, dann entwickelt sich in Richtung der Randzonen ganz von allein etwas."
Die Ausschussvorsitzende Maria Hermann (SPD) drängt bei der Umsetzung des Konzepts nun zur Eile. "Konzepte liegen schon genug in der Schublade. Jetzt muss mal etwas geschehen." Und sie sagt das nicht ohne Hintergedanken: Ihrer Information zufolge kommt ein weiterer Textildiscounter in die Stadt. Dabei hatte Gutachterin Staiger im Oktober vor allem die Überzahl solcher Billigläden als einen Grund dafür genannt, dass Bad Oldesloe als Einkaufsort ein Flop sei.