Ahrensburg: CDU und WAB kritisieren Fernbleiben von Fachbereichsleiter Hans-Rudolf Hölzel bei der Vorstellung im VHS-Kuratorium.
Ahrensburg. Die Ahrensburgerin Gisela Euscher (48) wird neue Leiterin der Volkshochschule (VHS) ihrer Heimatstadt. Sie tritt die Nachfolge der Ende Juni pensionierten Karin Grubert (63) im November an. Die Diplompädagogin hat Germanistik und Anglistik studiert, unterrichtete bereits an der VHS und leitete ein Projekt für Jugendliche. Seit 14 Jahren ist Gisela Euscher bei der Hamburger Schulbehörde in der Erwachsenenbildung tätig. Vor drei Jahren ließ sie sich beurlauben, um ein europäisches Projekt zur Qualifizierung von Zuwanderern, deren Ausbildung nicht anerkannt wird, zu koordinieren. "Für die Leitung der Volkshochschule habe ich mich beworben, weil sie zu meiner fachlichen Qualifikation passt", sagt Gisela Euscher. Seit 20 Jahren lebt sie in Ahrensburg, hier hat sie auch ihre berufliche Laufbahn begonnen. An der Art und Weise der Einstellung von Gisela Escher üben die CDU und die Wählergemeinschaft (WAB) jetzt allerdings Kritik. Das Kuratorium der VHS sei nicht angehört worden, so der Vorwurf. "Das Kuratorium hat zwar kein Mitbestimmungsrecht, aber ein Mitwirkungsrecht. Dies wurde missachtet", schimpft der CDU-Fraktionsvorsitzende Rudolf Beyrich (64). Tatsächlich war in der Kuratoriumssitzung, in der sich Gisela Euscher vorstellte, niemand aus der Verwaltung anwesend. Der zuständige Fachbereichsleiter Hans-Rudolf Hölzel (61) sollte das Rathaus vertreten, war aber am Abend nicht erschienen. "Leider hat er über seine kurzfristige Absage nur die VHS informiert, nicht aber mich", sagt Bürgermeisterin Ursula Pepper (48). "So ging kein Ersatz zur Sitzung", sagt sie, "notfalls hätte ich das auch selbst übernommen." Als Ursula Pepper im Nachhinein von dem Vorfall erfuhr, habe sie Hölzel gebeten, den Kuratoriumsmitgliedern in persönlichen Gesprächen sein Wegbleiben zu erklären. "Er hat mir mitgeteilt, dass die Entschuldigung angenommen sei", sagt Ursula Pepper. Zumindest bei Susanne Philipp-Richter (46, CDU) ist dies nicht der Fall. "Ich habe die Entschuldigung nicht akzeptiert", sagt sie. Hans-Rudolf Hölzel ist zurzeit nicht für eine Stellungnahme zu erreichen: Er hat Urlaub. Das WAB-Kuratoriumsmitglied Andreas Fleischer spricht bei der Besetzung des Postens sogar von "Filz" im Rathaus, da die Bürgermeisterin Gisela Euscher gut kenne. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir uns kennen", sagt Pepper. Als Gisela Euscher in die engere Wahl gekommen sei, habe sie an den Beratungen nicht mehr teilgenommen. Pepper: "Es kann ja nicht sein, dass sich in einer Stadt mit 30 000 Einwohnern niemand im Rathaus bewerben darf, der die Bürgermeisterin kennt."