Großhansdorf: Für 1,3 Millionen Euro entstehen Lift, höhere Bahnsteige, neue Beleuchtung, Fenster und Sicherheitskameras.

Großhansdorf. Die Bahnhöfe der Linie U 1 auf schleswig-holsteinischem Gebiet werden komfortabler und attraktiver. Die Hamburger Hochbahn AG (HHA) lässt die fünf Haltepunkte (Ahrensburg-West, Ahrensburg-Ost, Schmalenbeck, Kiekut und Großhansdorf) für insgesamt 1,3 Millionen Euro umgestalten - zahlt allerdings selbst nichts dafür. Den Großteil des Geldes steuert die Landesweite Verkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) bei. "Für uns ist das ein deutliches ,Ja' zum U-Bahn-Standort Großhansdorf", sagte Bürgermeister Janhinnerk Voß (38) beim ersten Spatenstich. Gerade sieben Jahre ist es her, da waren die Großhansdorfer in großer Sorge um ihre Walddörferbahn. Grund war eine Forderung aus Hamburg, der Kreis solle sich jährlich mit 10 Millionen Mark am Defizit des Betriebes beteiligen. Die Kreispolitiker lehnten ab und drohten damit, das Stormarner Teilstück der U 1 stilllegen zu lassen. Dadurch, dass der Kreis nur noch Kurzzüge bezahlt und das Land sich erheblich am Defizit beteiligt, liegen die Kosten für den Kreis heute nur noch bei 700 000 Euro. Dass das Land durch die LVS nun auch maßgeblich den Umbau der Stationen zahlt, gilt als Bekenntnis zur U-Bahn. Die Waldgemeinde, auf deren Gebiet drei der Stationen liegen, profitiert am meisten von den Investitionen: In das 1921 errichtete Bahnhofsgebäude am Eilbergweg, seit Einweihung der Verlängerung der Walddörferbahn vor 82 Jahren zugleich deren Endstation, wird ein Fahrstuhl eingebaut. Über eine Rampe ist dann der Bahnsteig erreichbar. Außerdem werden die Bahnsteige um rund 20 Zentimeter erhöht. Dadurch sollen künftig auch ältere Menschen und Behinderte barrierefrei in die Züge gelangen. Die 45 Stufen im alten Bahnhofsgebäude stellen heute für viele Großhansdorfer eine echte Hürde dar - insbesondere für die Bewohner der beiden Seniorenwohnanlagen Rosenhof und der Wohn- und Rehastätte. Der Einbau des Fahrstuhls kostet 948 000 Euro. Der Kreis Stormarn beteiligt sich daran mit 76 000 Euro. 153 000 Euro zahlt die Gemeinde Großhansdorf - ein Beitrag, der nach den Worten von Bürgermeister Voß niemals zur Diskussion stand. "Die U-Bahn gehört schließlich zu Großhansdorf wie der Wald", sagte er. Zusammen rund 300 000 Euro steckt die HHA in eine Schönheitskur für die fünf Stormarner U-Bahnhöfe. "Es gibt zum Teil neue Fliesen, neue Lampen und neue Vitrinen", sagte HHA-Vorstand Ulrich Sieg (53). Außerdem sei unter anderem geplant, die Fahrkartenautomaten in die Wände zu integrieren und die Stationen zeitgemäßer zu gestalten: "In Großhansdorf werden zum Beispiel die alten Glasbausteine an der Fassade gegen Fenster ausgetauscht. Außerdem soll der Laden anders geschnitten werden, damit die Eingangshalle großzügiger wirkt", so Sieg. Durch den Einbau weiterer Überwachungskameras soll die Sicherheit auf den Bahnhöfen weiter verbessert werden. Die HHA hofft, dass die U-Bahn durch diese Maßnahmen noch attraktiver für die Großhansdorfer und Ahrensburger wird. Schon in den Jahren seit der Diskussion um die Schließung hatte die Hochbahn gezielt für die U 1 geworben - mit Erfolg. "Heute wird die U 1 nach Großhansdorf von etwa 8000 Menschen pro Tag genutzt. Das sind 30 Prozent mehr als zuvor", sagte Sieg. Unter anderem hatte die HHA in Postwurfsendungen über Fahrzeit und Fahrtkosten informiert. Der Fahrstuhlbau in Großhansdorf soll im April kommenden Jahres abgeschlossen sein. Der U-Bahnverkehr wird durch die Modernisierung nicht beeinträchtigt. Die Arbeiten an den anderen vier Stationen sollen nach und nach ausgeführt werden.