Zwei große Becken des Schwimmbades “Badlantic“ werden während der Schließung mit Kohle verdreckt. Schaden muss noch ermittelt werden.
Ahrensburg. Die schlechten Nachrichten für die Geschäftsführung der Badlantic Betriebsgesellschaft reißen nicht ab. Nach der heftigen Kritik einiger Stadtpolitiker am Management des Ahrensburger Schwimmbades kommen nun noch technische Probleme hinzu. Die 30 Jahre alte Kohlefilteranlage ist defekt. Eigentlich soll sie die rund 1,7 Millionen Liter Wasser des Wellen- und Sportbeckens reinigen. Doch nun hat sich die Aktivkohle teilweise aufgelöst und den Inhalt der beiden Becken in eine schwarze Brühe verwandelt. "Wir sind darüber natürlich sehr unglücklich", sagt Branka Trube. Der Geschäftsführerin der Badlantic Betriebsgesellschaft wurde unlängst während einer Sitzung der Stadtverordneten vorgeworfen, Sparvorgaben der Stadtpolitik nicht umzusetzen und eine ineffiziente Personalplanung zu betreiben (wir berichteten).
Technische Probleme bei einer solch komplizierten Anlage könne man nicht immer verhindern, sagt Trube zu dem Problem mit der Anlage. "Wir hoffen, dass wir am 24. Juni wieder öffnen können." Eigentlich sollten die Badegäste nach der jährlichen Routine-Reinigung des Schwimmbades bereits am kommenden Montag wieder die Becken nutzen können. Jeder Tag zusätzlicher Verzögerung wäre laut Trube wegen der dann beginnenden Ferien in Schleswig-Holstein und Hamburg besonders unglücklich. Während der Sommerferien erwartet die Geschäftsführung des Freizeitbades deutlich mehr Besucher. "Außerhalb der Ferien sind es rund 750 Gäste täglich", sagt Trube.
"Welcher Schaden uns durch die längere Schließungszeit und die Reinigungsarbeiten entsteht, müssen wir derzeit noch ermitteln", so die Geschäftsführerin. Im Übrigen sei die Energiefirma E.on Hanse für die Technik des Hauses zuständig. "Der Badlantic Betriebsgesellschaft entsteht kein finanzieller Schaden. Die Versicherung von E.on Hanse wird wohl den Schaden tragen", so die Geschäftsführerin.
Das wollte Ove Struck, Sprecher von E.on Hanse, nicht bestätigen: "Wir müssen nun erst einmal sehen, wie wir das Problem beheben und uns dann auf die Suche nach dem Fehler machen." Um das herauszufinden, wurde eine Spezialfirma beauftragt. Erst dann könne auch geklärt werden, wer für den Schaden aufkommen müsse. "Es kann sein, dass es sich um einen Materialfehler handelt. Genauso kann es aber auch ein Wartungsmangel von unserer Seite sein", so Struck. Er schätze, dass die Kosten mindestens im vier- bis fünfstelligen Bereich liegen werden. Für den Betrieb des Bades hatte die Stadt in den 90er-Jahren mit der Schleswag einen Vertrag geschlossen. Aus der Schleswag ging später die E.on Hanse hervor. "Sicherlich gehört der Badbetrieb nicht zu unseren Kernkompetenzen", sagt der Unternehmenssprecher.
Das Problem mit dem Kohlefilter des Badlantics war während der Inbetriebnahme der Wasseraufbereitungsanlage aufgetreten. Derzeit ist das Bad wegen der Reinigung knapp einen Monat geschlossen. "Wir haben die Anlagen am 9. Juni wieder hochgefahren. Zunächst lief alles reibungslos. Doch in der Nacht auf den vergangenen Dienstag hat sich ein Teil der Aktivkohle aufgelöst", erläutert Trube. Von morgens bis abends pumpen die Mitarbeiter das verdreckte Wasser aus den Becken und säubern die Fliesen. "Sofort nach dem Abpumpen müssen wir beginnen, den Schmutz von den Fliesen zu wischen, weil er sonst antrocknen würde", sagt Badebetriebsleiter Kay Peter Thiede. "Gestern waren wir mit drei Mann bis 22 Uhr mit der Arbeit am Wellenbecken beschäftigt", erläutert er. Drei Tage habe man für das Abpumpen der rund 700 000 Liter aus dem Wellenbecken benötigt. "Beim Sportbecken wird es noch einmal so lange dauern", so Thiede. "Das Wasser des Wellenbeckens mussten wir in die öffentliche Kanalisation ablassen", sagt Trube.
Da das Lehrschwimmbecken an einen separaten Wasserkreislauf angeschlossen ist, können Schulklassen und Sportvereine dort wohl wie geplant ab Montag wieder trainieren.