Dieter Kohl fängt 1973 im Ahrensburger Gemeindebezirk Kirchsaal Hagen als Pastor an. Er widmet sich intensiv der Jugendarbeit.
1979 beginnt er ein sexuelles Verhältnis mit einer 16-Jährigen, das bis 1984 dauert. In dieser Zeit missbraucht Kohl auch mehrere Jungen einer kirchlichen Jugendgruppe.
Mitte der 80er-Jahre missbraucht er nach Aussagen der Opfer drei seiner Stiefsöhne regelmäßig. 1989 wird die Ehe mit der Mutter der Opfer geschieden.
1999 wendet sich ein Opfer, das Mädchen von 1979, an die damalige Stormarner Pröpstin Heide Emse. Sie berichtet von ihrem Missbrauchsfall und dem weiterer Jugendlicher. Emse informiert das Kirchenamt, bittet um Kohls Versetzung.
Ende 1999 geht Kohl nach Neumünster, zu einer übergemeindlichen Pfarrstelle. Die Missbrauchsvorwürfe werden weder veröffentlicht noch verfolgt. Er bleibt Religionslehrer an der Stormarnschule. 2001 wird er vorzeitig pensioniert.
Im März 2010 wendet sich das Opfer von 1979 an Bischöfin Maria Jepsen und bittet um Aufklärung. Ein innerkirchliches Ermittlungsverfahren gegen Kohl wird eingeleitet, strafrechtlich sind die Taten verjährt.
Im November 2010 beantragt Kohl seine Entlassung aus dem Dienst zum Jahresende 2010.