Ahrensburg/Bad Oldesloe. Der 23-Jährige löste an der Oldesloer Berufsschule einen Polizeigroßeinsatz aus. Warum die Verhandlung aufgeschoben wurde.

Der Prozess gegen einen 23 Jahre alten Mann, der gedroht haben soll, die Berufliche Schule in Bad Oldesloe anzuzünden, ist am Dienstag vor dem Amtsgericht Ahrensburg vertagt worden. Grund waren Verständigungsschwierigkeiten zwischen dem gebürtigen Syrer und dem Gericht. Der Angeklagte wünschte die Hinzuziehung eines Dolmetschers. Zudem soll ein medizinisches Gutachten zu seinem psychischen Zustand erstellt werden.

Der heute 23-Jährige hatte am 21. Juni 2022 in der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn am Schanzenbarg in Bad Oldesloe einen Polizeigroßeinsatz ausgelöst. Laut Anklage hat der junge Mann aus Bad Segeberg gegen 10.24 Uhr in einem Raum der Berufsschule gegenüber vier Schülerinnen gesagt, dass er die Schule anzünden wolle und diese Aussage mit einer Handbewegung bekräftigt.

Angeklagter wurde nach der Tat in die Psychiatrie eingewiesen

Wie berichtet, war nach einem Notruf aus der Schule am besagten Tag die Polizei ausgerückt. Die Beamten hatten das Gebäude gesichert und nach dem Täter gefahndet. Nach der Durchsuchung einer Kaufland-Filiale wurde der damals 22-Jährige unbewaffnet am Oldesloer Bahnhof angetroffen und festgenommen. Drei Menschen mussten in der Schule infolge des Einsatzes medizinisch versorgt werden: einer wegen eines Panikanfalls, zwei wegen Kreislaufbeschwerden.

Wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten muss sich der Angeklagte vor dem Amtsgericht Ahrensburg verantworten. Nach der Vernehmung des Täters hatte die zuständige Polizeidirektion Ratzeburg seinerzeit bekanntgegeben, dass der Grund für die Drohung wohl persönliche Probleme gewesen seien. Nach der Tat wurde der Mann in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Der 23 Jahre alte Mann aus Bad Segeberg ist mehrfach vorbestraft

Dass er unter psychischen Problemen leide, bestätigte der 23-Jährige auch am Dienstag vor Gericht. Er sei in der Vergangenheit auch stationär behandelt worden, zuletzt im März dieses Jahres. Schon zum Tatzeitpunkt sei es ihm psychisch nicht gut gegangen, mittlerweile habe sich der Zustand aber weiter verschlimmert. Aktuell gehe er deshalb nicht zur Schule und arbeite auch nicht.

Der 23-Jährige ist vorbestraft. Im Bundeszentralregister finden sich sechs Eintragungen. Unter anderem soll er in einem Zug randaliert haben, weil er sich während der Corona-Pandemie weigerte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die entsprechende Verhandlung vor dem Amtsgericht Neumünster steht ebenfalls noch aus. Wann der Prozess zur Tat in der Oldesloer Schule nun beginnen kann, ist noch unklar.