Ahrensburg. Bislang musste Verein keine der geplanten Aufführungen absagen. Programm glänzt mit Stars wie Dominique Horwitz und Daniel Hope.

Auf dem Programm des Vereins Theater und Musik in Ahrensburg stehen bis einschließlich Mai fünf Konzerte, dreimal Schauspiel, einmal Kindertheater und zwei Sonderveranstaltungen. Angelika Möller, im Verein verantwortlich für die Theateraufführungen, sagt: „Bis das Programm so stand, war es eine Menge Arbeit für alle Beteiligten.“ Möller lobt die Zusammenarbeit mit den Agenturen. „Das Publikum sieht nicht, was alles im Hintergrund passiert. Was die Agenturen in Pandemiezeiten leisten und worauf sich die Schauspieler einstellen müssen, ist herausfordernd und viel.“

Bei Ausfall erhielten Künstler finanzielle Unterstützung

Weltstar Daniel Hope kommt zum dritten Mal nach Ahrensburg.
Weltstar Daniel Hope kommt zum dritten Mal nach Ahrensburg. © Nicolas Zonvi

Der Vereinsvorsitzende Michael Klaue ergänzt, dass der Verein seinerseits den Künstlern, deren Veranstaltungen abgesagt werden mussten, ein Ausfallhonorar gezahlt habe. Dazu habe er Geld aus dem Förderprogramm „Neustart Kultur“ erhalten. Klaue, der die Zusammenstellung des musikalischen Programms verantwortet, sagt: „Im Gegenzug waren die Künstler so dankbar, dass sie gesagt haben, dann sind wir auch bereit, für das ursprünglich vereinbarte Honorar zwei Konzerte statt einem zu geben.“ Das gelte ausnahmslos auch für „die ganz großen Namen“.

Klaue hebt hervor, dass trotz aller Schwierigkeiten bislang alle für die Saison 2021/2022 geplanten Veranstaltungen stattfinden konnten. Besonders freut den Vorsitzenden, dass die „Stadtverordneten beschlossen haben, dass wir Überschüsse aus den vergangenen zwei auf diese Saison übertragen können“. Damit sei die Finanzierung der Nachholveranstaltungen gesichert. „Seit Beginn der Saison haben wir eine Auslastung von 75 bis 100 Prozent“, so Klaue. Die Zahl komme dadurch zustande, dass „wir beim Schachbrettmuster und der Reduzierung der Belegung um die Hälfte geblieben sind und dafür jeweils zwei Konzerte angeboten haben“.

Vokalensemble sorgt bei Konzert Begeisterungsstürme

Das gilt auch für das Männervokalensemble amarcord, das am Sonnabend, 22. Januar, in Ahrensburg zu Gast ist. Das letzte Konzert der Formation in der Schlossstadt im Januar 2020 war restlos ausverkauft. Klaue sagt: „Die fünf Sänger aus Leipzig haben im Eduard-Söring-Saal für wahre Begeisterungsstürme gesorgt.“ Auf dem Programm stehen zwei Konzerte um 17 und 20 Uhr.

„Die Markenzeichen von amarcord sind der unverwechselbare Klang, atemberaubende Homogenität, musikalische Stilsicherheit und eine gehörige Portion Charme und Witz“, beschreibt Klaue, der selbst Musiker ist. Die fünf Sänger unterhalten das Publikum mit Werken von Reinecke, Bruch, Janáček, Whitefield Chadwick, Grieg, Villiers Stanford und Sullivan. „Natürlich dürfen die üblichen internationalen Folksongs nach Ansage nicht fehlen“, verspricht Klaue.

Stück „Fräulein Julie“ wird relativ selten aufgeführt

Szene aus „Ich bin nicht Rappaport“ mit Peter Bause (l.) und Pierre Sanoussi-Bliss.
Szene aus „Ich bin nicht Rappaport“ mit Peter Bause (l.) und Pierre Sanoussi-Bliss. © Bo Lahola

Am Sonntag, 23. Januar (20 Uhr), zeigt das Renaissance Theater das Strindberg-Drama „Fräulein Julie“ mit Dominique Horwitz und Judith Rosmair. Möller zeigt sich erleichtert, „dass wir das Schauspiel nicht erneut verschieben müssen“. Ursprünglich sei es für Februar 2021 geplant gewesen. „Wir konnten es zum Glück herüberretten“, so Möller. Das gelinge nicht immer, da viele der wegen Corona abgesagten Stücke in diesem Jahr nicht mehr auf Tournee seien.

„Dominik Horwitz wollte ich schon immer einmal live sehen“, sagt Möller. Der starke Ausdruck des bekannten Schauspielers habe es ihr angetan. „Und Strindberg ist immer was Feines“, so die begeisterte Theatergängerin. Hinzu komme, dass „Fräulein Julie“ nicht oft aufgeführt werde.

Kinderstück bietet Abenteuer mit beliebter Figur

Das Campingabenteuer mit Feuerwehrmann Sam bietet Familien Spannung, Tanz und Musik.
Das Campingabenteuer mit Feuerwehrmann Sam bietet Familien Spannung, Tanz und Musik. © Theater auf Tour

Bleiben wir beim Theater: Am Sonnabend, 12. März (20 Uhr), präsentieren die Hamburger Kammerspiele das Stück „Ich bin nicht Rappaport“ mit den Hauptdarstellern Pierre Sanoussi-Bliss und Sewan Latchinian, der auch Regie führt. Sie kenne den Inhalt aus dem gleichnamigen großartigen Spielfilm mit Walter Matthau und Ossie Davis, so Möller. Die Handlung drehe sich um „zwei knurrige alte Männer, die selbstbestimmt leben wollen“. Den Stoff in der Kombination mit dem Ensemble der Kammerspiele zu erleben habe sie gereizt. „Da habe ich sofort zugegriffen.“

Letzter Akt in Sachen Schauspiel für diese Saison ist „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ vom Tournee Theater Thespiskarren am Dienstag, 22. März (20 Uhr). Doris Kunstmann und Ron Williams spielen das ungleiche Gespann, dessen Beziehung sich im Lauf der Komödie erstaunlich wandelt.

Sieben Konzerte stehen bis Mai auf dem Programm

Am Sonnabend, 14. Mai (16 Uhr), stehen die Kinder im Fokus: Das Theater auf Tour lädt alle Besucher der Inszenierung „Feuerwehrmann Sam live – Das große Campingabenteuer“ ein, sich thematisch zu verkleiden. Inhaltlich dreht sich das Stück mit Musik und Tanz um zwei Biologen, die auf Suche nach einem seltenen Tier sind. Da will Feuerwehrmann Sam natürlich helfen.

Das weitere Musikprogramm: Sonnabend, 19. Februar: Ahrensburger Kammerorchester; Sonntag, 6. März: Duo Troussov; Sonntag 20. März: Pianistin Anna Vinnitskaya; Sonnabend, 23. April: Carion Bläserquartett; Sonntag, 15. Mai: Pianist Martin Stadtfeld. Das Highlight dürfte jedoch das Konzert von Violinist Daniel Hope am Sonnabend, 7. Mai, sein. Die Konzerte beginnen um 20 Uhr im Eduard-Söring-Saal, Waldstraße 14. Aufführungsort für Theaterstücke ist der Alfred-Rust-Saal, Wulfsdorfer Weg 71.