Buxtehude. Das zweitägige Saisonfinale der Deutschen Meisterschaft ist das 149. und 150. Rennen in 50 Jahren Rallycross in Buxtehude.
Die große Klammer um die Saison 2022 der Deutschen Rallycross-Meisterschaft (DRX) bildet der Estering in Buxtehude. Zum Saisonauftakt Anfang Mai waren die Piloten mit ihren Boliden zu Gast beim Automobilclub Niederelbe (ACN). Nach weiteren Stationen in Gründau, Arendonk (Belgien), Valkenswaard (Niederlande) und Schlüchtern kehren sie an diesem Wochenende, 15. und 16. Oktober, zum großen Saisonfinale zurück auf die Traditionsrennstrecke. Am Jubiläumswochenende geben sich 85 Fahrerinnen und Fahrer pro Tag die Ehre. Für zusätzliche Unterhaltung sorgen spektakuläre „Support-Racer“.
Neun Wertungsläufe in drei Nationen von Anfang Mai bis Mitte Oktober
Die insgesamt neun Rennen in drei Nationen der DRX-Saison 2022 wurden und werden teilweise als Doppelveranstaltungen ausgefahren. So auch jetzt in Buxtehude. Am Sonnabend und am Sonntag gibt es jeweils eigenständige Meisterschaftsläufe mit Qualifikations- und Finalläufen. Das bedeutet weniger Trainingsläufe, dafür mehr Rennaction und jede Menge Arbeit für das ACN-Team.
Jeweils von 8 bis etwa 18 Uhr geht es auf dem Estering um die letzten Punkte für die Meisterschaftswertungen. In allen drei Kategorien stehen die Entscheidungen über den Titelträger 2022 noch aus. Spannung bis in die letzte Runde sollte damit garantiert sein.
Gleichzeitig begeht der ACN Buxtehude zwei Jubiläen. Einerseits blickt der Verein auf 50 Jahre Rallycross auf dem Estering zurück. Andererseits sind der achte und neunte Wertungslauf zur DRX 2022 die 149. und 150. Rennveranstaltung in der langen, die mittlerweile ein halbes Jahrhundert währt. Leicht zu errechnen, dass durchschnittlich drei Renntage pro Jahr durchgeführt worden sind.
Maximal 60 Punkte sind in den letzten zwei Rennen zu gewinnen
Maximal 60 Meisterschaftspunkte können die Fahrerinnen und Fahrer an den letzten beiden Renntagen einfahren. Im Kampf um die Deutsche Meisterschaft haben drei Supercar-Piloten Aussichten auf den Titel. Michael Grünwald (Subaru Impreza) führt mit 184 Punkten knapp vor Titelverteidiger Dietmar Brandt (Audi A4/176 Punkte). In Lauerstellung wartet mit 145 Punkten Maik Böhling (Audi TT) auf seine Chance.
Im Kampf um den Titel des DMSB Rallycross-Meisters 2022 geht es noch enger zu, wie die bereinigte Tabelle zeigt. Zieht man zwei Streichergebnisse ab, passt kaum ein Blatt zwischen Tabellenführer Jelle Blockx aus Belgien (Volvo 240/140 Punkte), Sven Seeliger (Ford Fiesta ST/139 Punkte) und Dustin Völzer (Opel Manta B/136 Punkte).
Drei Meister werden gesucht, spannend ist vor allem 2000-ccm-Klasse
Während Seeliger und Völzer mit ihren Fahrzeugen bis 2000 Kubikzentimeter direkte Konkurrenten sind, kämpft Blockx in der Kategorie über 2000 ccm um Punkte. Die beiden Klassen werden allerdings gemeinsam gewertet, was die Entscheidung noch spannender macht. Auch Lokalmatador Bastian Sichelschmidt (BMW E30) mischt in der DMSB-Meisterschaft vorn mit. Er ist in Mulsum im Osten des Landkreises Stade zu Hause.
Einen klaren Favoriten gibt es lediglich im Rallycross-Pokal des Deutschen Motorsport-Bundes (DMSB). In den sieben bisherigen Saisonrennen hat sich Andreas Huhn (Honda Civic) eine komfortable Führung erarbeitet. Angesichts von 199 Punkten sollte ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen sein. Die Verfolger Philipp Peine (Seat Ibiza/153 Punkte) und Marcel Euteneuer (VW Polo/152 Punkte) werden den enormen Rückstand kaum aufholen können.
Skandinavier sind bekannt für starke Drifts und heiße Duelle
Außerhalb der Meisterschaftswertung bietet der Automobilclub Niederelbe den Zuschauerinnen und Zuschauern ein besonderes Showprogramm. Die sogenannten „Support-Racer“ sind mit ihren bärenstarken Boliden zu Gast in Buxtehude. „Die überwiegend aus Skandinavien stammenden Piloten sind für starke Drifts und spektakuläre Duelle bekannt und werden mit viel Lackaustausch ihre heckgetriebenen Fahrzeuge, meist aus dem Hause Volvo, durch die engen Kurven des Esterings zirkeln“, sagt ACN-Pressesprecherin Carina Krause.
Die Tageskassen öffnen um 7 Uhr, Zutritt auch zum Fahrerlager
Weil es keinen Online-Vorverkauf gab, öffnen die Tageskassen jeweils schon um 7 Uhr, das Gleiche gilt für die Zuschauerparkplätze. Auch die Zeitpläne am Sonnabend und Sonntag sind identisch. Los geht es um 8 Uhr mit Trainingsläufen, denen sich drei Qualifikationsrennen (9.20 Uhr, 11.25 Uhr und 13.30 Uhr) anschließen. Die Halbfinalläufe und die alles entscheidenden Finalläufe sind an beiden Tagen von 15.30 Uhr an angesetzt.
Freien Eintritt haben Kinder bis einschließlich zwölf Jahre. Die Tageskarte kostet 20 Euro (Erwachsene) und zehn Euro (ermäßigt). Wer beide Renntage live vor Ort erleben möchte, ist für 35 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 17,50 Euro (ermäßigt) dabei. Mit ihren Tickets erhalten die Besucher Zugang zum Außenbereich und zum Fahrerlager, vorbehaltlich etwaiger Corona-Einschränkungen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.estering.de.