Stade/Buxtehude. Zum Saisonauftakt in der 3. Liga bezwingt Aufsteiger Stade die Juniorinnen Buxtehudes mit 29:27. Geestlandhalle bleibt wohl Heimspielstätte.

Mehr Spannung geht nicht. Die Handballfrauen des VfL Stade und des Buxtehuder SV II lieferten sich zum Saisonauftakt 2022/2023 in der Dritten Liga Nord-Ost vor gut 300 Zuschauern in der Geestlandhalle in Fredenbeck bis zum Schluss ein Derby auf Augenhöhe. Entschieden war die Partie erst sieben Sekunden vor Schluss, als die BSV-Frauen beim Stande von 27:28 aus ihrer Sicht Nerven zeigten und den Ball ins Seitenaus spielten.

Die allerletzte Chance, vielleicht doch einen Punkt mitzunehmen, war vertan. Nach einer Auszeit nutzten die Aufsteigerinnen aus Stade ihre letzte Tormöglichkeit und trafen mit dem Schlusspfiff durch Selina Jopp zum 29:27 (13:14)-Heimsieg. Es siegte die Erfahrung über die Jugend.

Altersdurchschnitt des Juniorenteams bei gerade 17 Jahren

„Das wirft uns nicht um“, sagte Buxtehudes Trainer Adrian Fuladdjusch fast trotzig und verwies auf den Altersdurchschnitt seines fast vollständig neu formierten Juniorinnenteams von gerade einmal 17 Jahren. Bis auf die verletzte Madita Probst kommen alle anderen Spielerinnen aus der A- oder B-Jugend; ein Großteil der Buxtehuderinnen spielt in dieser Saison parallel zur Dritten Frauen-Liga auch in der A-Juniorinnen-Bundesliga.

Gänzlich unerfahren sind die Buxtehuderinnen aber nicht. Einige Spielerinnen haben schon Dritte Liga gespielt. Luise Albert, Maja Schönefeld und Merja Wohlfeil waren zuletzt bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Skopje (Nordmazedonien) im Einsatz. Dagegen stand beim VfL Stade die Routine so gestandener Ex-Bundesligaspielerinnen wie Anja Ziegler, Julia Wichern und Lisa Prior. Die Staderinnen hatten vor der Saison lediglich einen Abgang zu verzeichnen und sich mit sieben Neuzugängen, darunter drei Spielerinnen aus Buxtehude, verstärkt.

Vincent-Lübeck-Gymnasium: Probleme mit rechtzeitiger Reinigung

Frei von Nervosität waren im prestigeträchtigen Derby in der Geestlandhalle, wo Stades Handballerinnen ihre Heimspiele austragen müssen, weil nicht gewährleistet ist, dass der Hallenboden in der angestammten Spielstätte Vincent-Lübeck-Gymnasium nach den Drittligaspielen rechtzeitig von Haftmitteln befreit ist, aber auch die Gastgeberinnen nicht.

Fast ständig liefen sie einem Rückstand hinterher; schafften es aber immer wieder, dass die Gäste ihre Führung nie entscheidend ausbauen konnten. „Wir haben uns jedes Mal mit Herz und Leidenschaft wieder herangekämpft“, sagte Stades Trainer Dennis Marinkovic. Und das, obwohl Buxtehudes Torhüterin Ylva Tants in der zweiten Halbzeit mit einer Parade nach der anderen glänzte.

Torhüterin Ylva Tants und Nicola Augustin jeweils starker Rückhalt

Ihr stand in der Schlussphase die eingewechselte Stader Torhüterin Nicola Augustin in nichts nach. Sie sorgte am Ende mit ihren Paraden für den nötigen Schub bei ihren Mitspielerinnen. „Ich bin überglücklich“, befand Marinkovic. „Heute hat sich die Routine durchgesetzt“, sagte Adrian Fuladdjusch. „Wir brauchen noch etwas Zeit.“

Beste Werferinnen für den VfL Stade waren Neuzugang Michelle Strauß (9 Tore), die als Ersatz für die langzeitverletzte Lara Witt verpflichtet wurde, Selina Jopp (6) und die ehemalige BSV-Bundesliga-Spielmacherin Lisa Prior (5). Für das Juniorinnenteam des Buxtehuder SV trafen Maja Schönefeld (6), Anna Sophia Franz (5), Amelie Gabriel und Larissa Kroepel (beide 4/2) am häufigsten.