Öffentliche Anhörung in Hannover geplant, bevor Niedersachsen entscheidet
Hannover. Der Umweltausschuss des niedersächsischen Landtages hat im Zusammenhang mit der geplanten Elbvertiefung eine Expertenanhörung beschlossen. Verschiedene Fachleute sollen dem Umweltausschuss ihre Einschätzung zur strittigen Frage der Brackwasserzone mitteilen, bevor das Land über ein mögliches Einvernehmen zu dem Projekt entscheidet. Die Experten sollen ihr Urteil zunächst schriftlich einreichen, anschließend ist auch eine öffentliche mündliche Anhörung geplant. Nach Aussage der SPD-Landtagsabgeordneten Petra Tiemann werde die schriftliche Anhörung noch in diesem Jahr stattfinden, die mündliche aber erst 2012.
In der Frage der Brackwasserzone geht es um die Befürchtung zahlreicher Obstbauern im Alten Land, dass der Salzgehalt in der Elbe nach der Vertiefung so weit steigen könnte, dass das Wasser für den Obstbau unbrauchbar wird. Nach Einschätzung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes wird es zu dem Problem nicht kommen. Ein Gutachten der technischen Universität Delft geht hingegen von einem Vorrücken der Brackwasserzone um bis zu 13 Kilometer aus.
Laut CDU-Landtagsmitglied Helmut Dammann-Tamke werden sich Regierung und Parlament bald mit der Frage befassen müssen. Er rechnet damit, dass die Planungsunterlagen "in den nächsten Wochen" aus Brüssel zurück kommen werden, wo sie zurzeit noch geprüft werden.