Dass die Landräte über die verkündete Reform der Zuschnitte der Arbeitsagenturen mehr als verärgert sind, ist verständlich.
Und es ist gut, dass die Landräte ihre Verärgerung so deutlich nach außen tragen. Denn das, was die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg sich da ausgedacht hat, beweist einmal mehr, dass das Arbeitsamt... Pardon, die Bundesanstalt für Arbeit... Verzeihung, die Bundesagentur für Arbeit öfters unsinnige Entscheidungen trifft.
Sicher, eine den Arbeitsmarkt regelnde Institution ist sinnvoll. Und eine Einrichtung, die Menschen finanziell und beratend bei der Suche nach einer neuen Anstellung unterstützt, ist notwendig in unserer komplexen Gesellschaft. Doch kann dies eine bundesweit tätige, gigantische Behörde leisten, die wenige bis keine Kenntnisse von den regionalen Besonderheiten hat? Das darf durchaus bezweifelt werden.
Was für Bayern von oben verordnet als Arbeitsmarktmaßnahme gut ist, muss für Niedersachsen noch lange nicht gut sein. Nein, kleinere Organisationseinheiten können schneller, flexibler und besser auf die Besonderheiten der regionalen Märkte reagieren. Von daher ist Michael Roesbergs Forderung nach einer Auflösung der Nürnberger Zentrale und einer Abgabe der Kompetenzen an die Länder keine populistische Idee. Sie ist ein möglicher Weg, die Fehler zu korrigieren, die schon viel zu lange den Arbeitsmarkt quälen.