“Meine Produkte kriege ich aus der heimlichen Hauptstadt des Spreewalds Lübbenau“, sagt Gurken Rüdi, der eigentlich Rüdiger Nawrot heißt.

Harburg. Wer in Harburg auf der Suche nach Spreewald-Spezialitäten ist, landet über kurz oder lang bei Gurken Rüdi. Jeden Dienstag steht er mit seinem auffallend grünen Stand auf dem Wochenmarkt Harburger Sand. "Meine Produkte kriege ich aus der heimlichen Hauptstadt des Spreewalds Lübbenau", sagt Gurken Rüdi, der eigentlich Rüdiger Nawrot heißt.

Sieben Gurkensorten bietet er an, Gewürzgurken, Senfgurken, Saure Gurken, Knoblauchgurken und Pfeffergurken hat er immer dabei. Zwei weitere Sorten nimmt er je nach Saison mit. Zurzeit bietet er süßsaure Honiggurken an. "Dank guter Kontakte beliefert mich eine von 20 Einlegereien im Spreewald", sagt der 47-Jährige.

Vor drei Jahren übernahm Rüdiger Nawrot den grünen Wagen. Seitdem reist er mit seinen Spreewald-Spezialitäten über Hamburger Wochenmärkte. Nicht nur die Gurkenfässer hat er dabei: In seinem Sortiment hat Rüdiger Nawrot unter anderem frisches Sauerkraut, natürlich auch im Fass, Marmeladen, Liköre, Ketchup und Honig aus dem Spreewald. "Ich bin der einzige hier in Norddeutschland, der Honig aus dem Biosphärenreservat Spreewald anbietet", sagt Gurken Rüdi stolz.

Qualität ist der Frohnatur wichtig. "Ich weiß wo meine Produkte herkommen und bei mir ist kein Fass länger als drei Tage offen", sagt er. Sobald er ein neues Fass öffne, gelange nämlich Sauerstoff hinein. Der ist für die Gurken, die durch Milchsäuregehrung haltbar gemacht wurden, nicht gut: Sie werden weich und matschig. Damit seine Waren auch in der prallen Sonne frisch bleiben, hat sich Rüdiger Nawrot etwas ausgedacht: Er ist der einzige Gurkenhöker mit Kühlung in und um Hamburg. Gurken Rüdi hat fast nur Stammkunden. "Für den Kunden sind Qualität und Geschmack wichtig. Wer einmal meine Spreewaldgurken gekauft hat, der kommt immer wieder", sagt er.

Besonders stolz ist er auf einen prominenten Kunden: Fernsehkoch Tim Mälzer hat für seine Kochsendung "Tim Mälzer kocht" bei ihm eingekauft. "Ich und mein Stand, wir waren im Fernsehen", sagt Gurken Rüdi noch immer beeindruckt. Sauerkraut hat er Tim Mälzer verkauft. "Der wollte die drei Euro gar nicht bezahlen, aber ich habe sie ihm abgeknöpft", sagt er.