Drei frostfreie Tage sind nötig, ehe der Wasserweg wieder passiert werden kann
Glückstadt/Wischhafen. Seit dem 16. Dezember nachmittags liegen die Elbfähren Wischhafen - Glückstadt wegen Eisganges fest. Zwei der vier Schiffe ankern in Wischhafen, eines ist in Glückstadt und ein Schiff wird auf der Werft überholt. "Die Konstruktion unserer Fähren macht ein Passieren des Flusses und das Anlegen an den Ufern bei Eisgang unmöglich", sagt die Betreiberin der Fährgesellschaft Hildegard Both-Walberg.
Rund 600 000 Fahrzeuge werden jährlich zwischen den Anlegern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein übergesetzt. Dazu ungezählte Fußgänger und Radtouristen, die den kurzen Wasserweg in etwa 25 Minuten passieren. Spediteure nutzen gern diese Abkürzung und sparen so rund 100 Kilometer Umweg über die Bundesstraße 73, für die sie mindestens 90 Minuten mehr einkalkulieren müssen.
Berufspendler seien von der Stilllegung der Fähren kaum betroffen, die nähmen eher den Zug nach Hamburg, so Both-Walberg, und bei den Wischhafener Schülern, die in Glückstadt Unterricht haben, ist es sogar bereits Tradition, sich während der "Eiszeiten" bei Schulkameraden in Glückstadt einzuquartieren.
Die Fähren, die jeweils 50 Pkw pro Überfahrt transportieren können, werden während der witterungsbedingten Liegezeiten vom Personal gewartet und beheizt, damit nichts kaputtfriert. Zudem müsse regelmäßig Eis gesägt werden, um Beschädigungen zu verhindern, so Both-Walberg.
Wann die unfreiwillige Pause für die 49 Mitarbeiter der Fährgesellschaft endet, ist nicht abzusehen. "Das sind Naturgewalten, die wir hinnehmen müssen, auch wenn wir lieber unsere Passagiere übersetzen würden. Mindestens drei frostfreie Tage sind nötig, ehe der Fährverkehr wieder starten kann", sagt Both-Walberg.