Historischer Kornspeicher in Freiburg wird zum Treffpunkt für Fans der NDR-Fernseh-Kultserie

Freiburg. Wer wissen will, wie der Norden tickt", sieht sich "Neues aus Büttenwarder" an. Die NDR-Fernsehserie ist längst Kult, Figuren wie Brakelmann, Adsche und Kuno, Gastwirt Shorty oder Bürgermeister Schönbiehl kommen in Holstein ebenso vor wie in der Heide, in Friesland oder in Kehdingen. Freiburg im Kehdinger Land wird am heutigen Sonnabend zum Treffpunkt für Büttenwarder-Fans, wenn sich ganz normale Menschen wie die Bewohner der fiktiven Ortschaft verhalten.

Wer Büttenwarder nicht kennt, hat manches versäumt: trockenen Humor, knappe Dialoge - "jo!" - und Geschichten, wie sie nur der Norden schreibt. Denen, die noch nichts mit Büttenwarder anfangen können, sei hier kurz geholfen: Die erste von bisher 31 Folgen über die eigensinnigen Dorfbewohner lief Weihnachten 1997 über die Bildschirme.

Von Anfang an präsentieren sich die beiden urigen Bauern Brakelmann und Adsche als Freunde, gegenseitige Neider und Rivalen. Vor allem Brakelmann entwickelt immer wieder haarsträubende Ideen - vorrangig mit dem Ziel der eigenen Bereicherung. Wenn Kollege Adsche und Stallknecht Kuno mit von der Partie sind, kann eigentlich nur alles danebengehen. Den Part der mahnenden Vernunft übernimmt Ortsbürgermeister Schönbiehl. Und Gastwirt Shorty beobachtet das absehbare Scheitern der hochfliegenden Pläne mit schmunzelnder Gelassenheit.

Egal ob Ufo-Landung, Karnevalsfeier oder Wundermedizin, was Brakelmann, Adsche und Kuno anpacken, das geht schief. Trotzdem geht das Leben weiter. Die stimmigen Details sind es, die die Serie neben den schrulligen Charakteren so beliebt machen. Da ist die norddeutsche Getränkekombination "Lütt un Lütt", und da ist "die Gemeinschaftsmofa", in deren Nutzung sich Brakelmann, gespielt von Jan Fedder, und Peter Heinrich Brix als Adsche abwechseln. Natürlich heißt es nicht "die", sondern "das" Mofa, doch das ist den Büttenwarder-Bewohnern egal.

Und so stört der sprachliche Lapsus auch Jörg Petersen nicht allzu sehr, der es als Schulleiter in Freiburg eigentlich ganz genau nehmen müsste. Petersen ist Organisator des großen Büttenwarder-Tages, der mit dem Historischen Kornspeicher im Flecken Freiburg eine würdige Kulisse vorfindet. Veranstalter ist der örtliche Förderverein, der sich um den Erhalt und die Restaurierung des Speichers bemüht.

Das Programm ist bunt, lädt zum Mitmachen ein und beginnt um 16 Uhr. Für die kleinen Besucher werden Kinderspiele von früher vorbereitet: Hüpf-, Spring- und Seilspiele oder Stelzenlaufen. Die Erwachsenen dürfen sich wie in Büttenwarder fühlen und können zum Ringstechen auf "die Gemeinschaftsmofa" steigen, die originellsten Büttenwarder-Kostüme zeigen oder mit dem Trecker anreisen. Für die tollsten Darbietungen gibt es Preise.

Auslöser für das große Büttenwarder-Event in Freiburg war ein Spaziergang, den Dokumentarfilmer Ulfert Becker entlang des Freiburger Hafens unternahm. Becker ist zusammen mit Büttenwarder-Drehbuchautor Norbert Eberlein Verfasser des Buches "Zu Besuch in Büttenwarder" und entdeckte für eine stimmungsvolle Lesung aus dem Werk den Freiburger Kornspeicher als idealen Veranstaltungsort. Am Sonnabend gibt es zum Fan-Treff von 19.30 Uhr an Filmsequenzen und Musik mit der Gruppe "De Inspringer" aus Nordfriesland. Während der Festvorbereitungen habe sich in Freiburg eine echte Fangemeinde gebildet, sagt Jörg Petersen. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern erwartet er Hunderte Büttenwarder-Fans - und prominenten Besuch: Schauspieler Sven Walser alias Stallknecht Kuno will nach Freiburg kommen.

www.kornspeicher-freiburg.de