Andreas, 50, und Brigitte Theophil, 54, aus Seevetal geht es gut. Sie stehen beide als Beamte fest im Job und wohnen in einer hübschen Wohnung in Seevetal. Sie wollten es aber nicht dabei belassen, sondern etwas abgeben von ihrem Glück. Kinder sollten davon profitieren, das war schnell klar. "Sie sind unsere Zukunft", sagt Andreas Theophil, der jahrelang als Fußballjugendtrainer gearbeitet hat.
Das Paar entschied sich dafür, Kinder aus benachteiligten Verhältnissen mit Hilfe des "MitKids-Patenschaftsprogramms" der Ehlerding-Stiftung zu unterstützen. Als es Martin Gyameshie aus Wilhelmsburg - ein Scheidungskind aus einer kinderreichen Familie - im Mai 2010 kennenlernte, war es für alle eine ungewöhnliche Situation. Doch der Fußball hat das Eis sofort gebrochen. Der heute zehn Jahre alte Martin ist ein begeisterter Kicker und hat mit dem Fußballtrainer Andreas Theophil den richtigen Mann an seiner Seite. Das Hobby verbindet. Sie gehen regelmäßig ins Stadion, um ihren FC St. Pauli anzufeuern oder sie besuchen ein Museum, gehen ins Kino.
Martins Vater, der aus Ghana stammt, hat sich dafür stark gemacht, dass der Junge eine Patenschaft eingeht, um ihm eine Perspektive zu geben. Der Spaß steht in der Beziehung zwar im Vordergrund. Aber Martins schulische Leistungen geraten auch immer mehr in den Fokus. Die Paten helfen ihm in den Fächern Deutsch und Mathe. "Wir wollen ja, dass Martin seinen Weg macht", sagt Andreas Theophil. Für ihn und seine Frau sind die Wochenenden ohne Martin nicht mehr denkbar. "Er hat unser Leben sehr bereichert."