Die Vertreter der Aluminium Oxid Stade (AOS) wirken zufrieden, als sie den städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltfragen verlassen.
Stade. Die Stader Politiker haben ihrem Vorhaben zugestimmt. Auf dem AOS-Werksgelände im Bützflether Industriegebiet soll demnächst neben der Dampfzentrale ein Gas-Dampf-Kraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt errichtet werden.
Mit dem Erdgas-betriebenen Kraftwerk soll die unabhängige Versorgung der AOS mit Strom und Dampf sichergestellt werden. Damit das Kraftwerk überhaupt gebaut werden kann, muss die Stader Politik einer Ausnahme zustimmen. Schließlich wurde für das Bützflether Industriegebiet eine sogenannte Veränderungssperre beschlossen. Mit dieser Sperre will die Hansestadt Stade geplante Bauvorhaben steuern. Dabei geht es vor allem um zusätzlichen Lärm, den das Vorhaben verursachen würde. Für den Grundstücksbereich von AOS ist im Entwurf des Rahmenplanes Schallschutz ein Emissionskontingent von 55 Dezibel während der Nacht festgelegt.
Die AOS hat jetzt schriftlich zugesichert, das vorgegebene Kontingent einzuhalten. Dazu muss das Unternehmen seine zur Nachtzeit messbaren Schallemissionen um drei Dezibel senken. "Einer Verminderung von drei Dezibel können wir mit reinem Gewissen zusagen", sagt AOS-Prokurist Helmuth Buhrfeindt. Eine weitere Reduzierung könne aufgrund der technischen Herausforderung allerdings nicht versprochen werden. "Wir wollen am liebsten gar keinen Lärm machen, werden aber nichts versprechen, was wir nicht halten können", sagt Buhrfeindt.
Bis wann die AOS das erklärte Lärmsanierungsziel der Reduzierung von drei Dezibel erreicht haben soll, muss noch festgelegt werden. AOS und die Hansestadt Stade wollen in einem städtebaulichen Vertrag das weitere Vorgehen fixieren. Fest steht, dass die AOS in den kommenden zwei bis drei Jahren eine erkennbare Geräuschminderung erreichen soll. Die endgültige Entscheidung über die Ausnahmeregelung trifft der Verwaltungsausschuss am 14. Juni; zuvor spricht noch der Ortsrat darüber.