So viel kostet ein Vierbeiner in den Kommunen des Landkreises: Je nach Gemeinde werden zwischen zwölf und 108 Euro für ein Haustier fällig.
Stade/Buxtehude. Mit Wuffi auf dem Sofa sitzen und ihm übers weiche Fell streicheln, dabei ein Blick in die sanften Knopfaugen - Hundebesitzern geht das Herz auf, wenn sie Zeit mit ihrem vierbeinigen Liebling verbringen. Doch ein Hund bereitet nicht nur Freude, er kostet auch Geld. Futter, Versicherung, Leine, Körbchen, Spielzeug - und Hundesteuer. Die wiederum variiert zwischen den Städten und Gemeinden im Landkreis Stade enorm, die Spanne reicht von jährlich zwölf Euro in Engelschoff bis 108 Euro in Nottensdorf. Richtig teuer wird es für Kampfhundbesitzer: In fast allen Kommunen müssen sie erhöhte Sätze von bis zu 600 Euro bezahlen.
Bereits zwischen den Städten Stade und Buxtehude gibt es Unterschiede: Während Stader Hundebesitzer 72 Euro pro Jahr für Bellos Steuer entrichten, müssen die Buxtehuder 76 Euro zahlen. Bargstedtern kostet ihr Vierbeiner 66 Euro, ein paar Kilometer weiter, in Harsefeld, liegt die Summe lediglich bei 48 Euro.
Wie kommen diese Unterschiede zustande? Jede Gemeinde kann selbst entscheiden, wie hoch die Hundesteuer sein soll. "Der Gemeinderat hat den Satz so festgelegt", begründet Hans Alpers-Janke, Bürgermeister von Nottensdorf, den landkreisweiten Spitzenwert von jährlich 108 Euro pro Hund. "Es beschweren sich schon viele Bürger bei uns wegen der Steuer", gibt er zu. Ändern wolle die Gemeinde sie deswegen aber nicht.
Tatsächlich scheint es auch nicht alle Nottensdorfer zu stören. "Dass die Hundesteuer 108 Euro beträgt, wusste ich gar nicht", sagt Simone Cloppenburg und streichelt ihrer Minna über das Fell. Eigentlich sei es ja schon sehr viel Geld, "aber auf das Jahr bezogen geht das". Das sieht auch Klaus Krebs aus Buxtehude, Besitzer der Pudeldame Dobbie, ähnlich. "Ich finde den Hundesteuersatz in Ordnung, immerhin macht mein Hund auch Dreck."
Annemieke Klar, ebenfalls aus Buxtehude, denkt ähnlich: "Ich gebe meinen Hund doch nicht wegen der Steuer ab!" Auch die Möglichkeit, ihre Labradorhündin Lilli in einer anderen, günstigeren Gemeinde - etwa bei Verwandten - anzumelden, käme für sie nicht in Betracht. "Da würde ich eher an anderen Sachen sparen als an meinem Hund."
Einen anderen Vorschlag hat Claudia Hientzsch aus Buxtehude. Sie hält es für sinnvoll, den Steuersatz ans Einkommen zu koppeln. Leute mit weniger Geld würde die Steuer härter treffen als wohlhabendere Hundebesitzer. "Das ist einfach nicht gerecht." Für sie selbst käme es aber nicht in Frage, den Hund wegen zu hoher Kosten abzugeben.
Michelle Philippowsky aus Neuenkirchen sieht es genauso: "Ich hätte mir Paul auch angeschafft, wenn der Steuersatz höher als 60 Euro gewesen wäre", sagt sie über ihren vier Monate alten Labradorwelpen. Ihrer Meinung nach müsste aber klar sein, wofür die Hundesteuer eigentlich verwendet wird.
Die Bürger in Engelschoff sehen das alles vermutlich weitaus gelassener. Die Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Himmelpforten hat nämlich den niedrigsten Hundesteuersatz im Landkreis, dort zahlen die Bürger nur zwölf Euro im Jahr. "Engelschoff hat nicht so viele Einwohner, die Höfe und Häuser liegen dort weiter auseinander als in anderen Orten", heißt es zur Begründung aus dem Rathaus Himmelpforten.