Der erste von zwei 330 Tonnen schweren Kesseln für das neue Gaskraftwerk auf dem Gelände des Chemiekonzerns Dow Chemical bei Stade ist am Freitagmorgen im Hafen bei Stadersand verladen worden.
Der zweite der beiden in China gefertigten Kessel wird am Sonnabend abgeladen und auf das Firmengelände transportiert. Für die komplexe Aufgabe waren rund 30 Experten im Einsatz, sowie ein Schwimmkran mit einer Tragfähigkeit von 650 Tonnen, eine 160 Tonnen schwere Selbstfahrlafette und zwei weitere Kräne auf dem Gelände der Dow, für deren Anlieferung rund 80 Lkw benötigt wurden.
Die beiden Kessel werden künftig für die Dampfproduktion eingesetzt. "Wir benötigt pro Stunde rund 450 Tonnen Dampf", sagt Dow-Manager Rolf Nettersheim. Jeder der beiden von der Firma Oschatz gefertigten Kessel könne bis zu 400 Tonnen Dampf bei einer Temperatur von 320 Grad Celsius und 44 Bar Druck liefern. "Damit haben wir auch für die zukünftige Entwicklung des Werks noch Reserven übrig", sagt Nettersheim. Das Gaskraftwerk soll planmäßig bis Ende 2012 den Betrieb aufnehmen.
Das Gaskraftwerk ist Teil des integrierten Kraftwerkkonzepts der Dow. Das Unternehmen plant neben dem170 Megawatt-Gaskraftwerks den Bau eines 800 Megawatt-Kohlekraftwerks. Insgesamt will Dow-Chemical rund 1,5 Milliarden Euro in die Kraftwerke investieren - das Gaskraftwerk kostet rund 350 Millionen Euro. Damit investiert der Konzern rund zehn Prozent seiner globalen Investitionssumme in Stade. Für den Kohlekraftwerksbau wird derzeit mit mehreren Interessenten verhandelt. Nettersheim schätzt, dass der neue Investor bis Sommer 2010 feststeht.