Stade zeigte sich am Sonntag wieder von seiner maritimen Seite. Beim 16. Shanty-Chor-Festival traten in der Hansestadt auf drei Bühnen zehn Shanty-Chöre aus Deutschland auf.
Erstmals standen die Sänger nicht nur auf Bühnen auf dem Pferdemarkt und dem Fischmarkt, sondern auch auf dem Küstenmotorschiff "Greundiek". Auf dem Platz "Am Sande" in der Innenstadt wurde dagegen nicht mehr musiziert und gesungen.
Für die Organisatorin Anja Uffelmann von der Arbeitsgemeinschaft "Aktuelles Stade" erfüllte sich mit dem Verlegung der dritten Bühne vom "Sande" auf das historische Küstenmotorschiff ein Traum. "Ich wollte das Festival schon lange an den Hafen bringen", sagt sie, "denn die Musik gehört ans Wasser." Der Stade neu verliehene Hansetitel hat es möglich gemacht. "Das war mein bestes Argument für den Hafen", sagt sie.
Bei kalten Temperaturen um die zehn Grad, aber strahlendem Sonnenschein betrat der erste Shanty-Chor um 11.45 Uhr das historische Küstenmotorschiff. Bis 18 Uhr gaben die Chöre jeweils 20 Minuten lang maritime Lieder wie etwa "An de Eck steihtn Jung mitn Tüdelband" oder "Ich liebe die Nordsee" zum Besten.
Für Organisatorin Uffelmann begann direkt nach dem Festival die Vorbereitungen für das nächste Jahr. "Vor dem Festival ist nach dem Festival", sagt sie. Dabei sei es das geringste Problem, die Shanty-Chöre für den Auftritt in Stade zu gewinnen. "Stade ist bei den Chören sehr beliebt, ich habe schon viele Bewerbungen, um die nächsten zwei Jahre zu planen", sagt Anja Uffelmann. Auch der "Maritime Chor Wolfsburg" freute sich darüber in Stade auftreten zu dürfen. Trotz fehlendes Wassers in der niedersächsischen Autostadt, gibt es den Wolfsburger Shanty-Chor seit 2001. Das fehlende Wasser können die Wolfsburger ausgleichen: Die Einzige Bedingung für die Aufnahme in den Chor sei die Mitgliedschaft in einem Wassersportklub, sagt Klaus Reininger, erster Vorsitzender der Wolfsbürger Sänger.