Sylt. Straend-Konzept bietet Antipasti, Pinsen, Tagessuppen, guten Weinen – und selbstdesignte coole T-Shirts und Hoodies

Es tut sich etwas an Sylts Südspitze: Jan Wehrheim und Dennis John, zwei echte Hörnumer und seit der Schulzeit dicke Freunde, haben mit dem „Straend Konzept“ ihr zweites Restaurant in Hörnum eröffnet. Bereits seit 2018 betreiben die beiden gemeinsam mit ihren Partnerinnen Saskia und Anne das Strandrestaurant am Campingplatz unter dem Namen Straend.

Der Pachtvertrag für das Strandrestaurant läuft 2024 aus. „Natürlich hoffen wir, dass es weitergeht“, sagt Jan Wehrheim. Aber mit dem neuen Laden im Ort haben sich Jan und Dennis ein zweites Standbein geschaffen – und einen Ort in Hörnum für Experimente.

Anfang des Jahres startete Straend Konzept mit einem „Soft-Opening“. Schilder an der Fassade, die für die Passanten verkünden, was sich hier tut, fehlen auch zwei Monate später immer noch.

Sylt: Die Chefs stehen auch selbst in der Küche

„Im Straend in den Dünen betreiben wir ein a la carte Restaurant. Hier im Ort möchten wir mit dem Straend Konzept etwas komplett neues ausprobieren“, sagt Jan Wehrheim. „Hier wollen wir ein hochwertiges Selbstbedienungskonzept etablieren.“ Der Grund dafür ist auch der Personalmangel in der Gastronomie, der auf Sylt überall Thema ist. Um das Straend-Restaurant am Campingplatz zu betreiben, benötigen die beiden Macher zwölf Mitarbeiter im Service und vier angestellte Köche. Im neuen Straend Konzept soll alles viel schlanker sein: Es gibt keine Bedienung und im Zweifel stehen die Chefs auch selbst in der Küche.

Spezialität des Hauses sind Pinsen

Mittelpunkt der kleinen Küche im Straend Konzept ist der Pizzaofen: Doch die jungen Gastronomen backen keine klassische Pizza, sondern Pinsa: Die sieht der Pizza zwar sehr ähnlich, hat aber doch einige grundlegende Unterschiede. Die Pinsa besteht aus einem länglich-ovalen Teigfladen. Im Gegensatz zur Pizza wird die Pinsa meist erst nach dem Backen belegt. Bei den Belegen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. „Wir experimentieren da sehr stark“, sagt Jan Wehrheim.

Der Hauptunterschied zur Pizza aber liegt im Teig. Pinsen enthalten neben dem klassischen Weizenmehl der Pizza eine Mischung aus mehreren Mehlsorten. Neben Weizenmehl – wie für Pizza üblich – enthalten sie auch Reis- und Sojamehl. Das soll die Pinsa locker und gleichzeitig knuspriger machen. Der Sauerteig der Pinsa soll lange ruhen – und wird dadurch bekömmlicher als der Pizzateig. Neben den Pinsen gibt es diverse Antipasti, jeweils eine Tagessuppe, Süßspeisen – und jede Menge gute Weine.

Die Weinkarte des ersten Straend-Restaurants ist legendär und schon in der Gestaltung ein echtes Erlebnis: Jedem Wein ist darin eine Doppelseite gewidmet, mit witzigen Sprüchen zur Charakterisierung, Fotos, infos zum Winzer und mehr. Das ganze sieht eher aus wie ein schönes Buch, als an eine klassische Weinkarte. Für das Straend Konzept wird es eine kleine Version dieses Wein-Buches geben.

Ein Jahr lang haben die Straend-Macher renoviert

Das Haus am Blanken Tälchen 6 stand nach einem Schwelbrand vor vier Jahren leer. „Das war eine Ruine“, erinnert sich Jan Wehrheim. Ein Jahr lang haben die beiden Gastronomen das Haus selbst renoviert. Dabei kam ihnen zugute, dass sie eigentlich Quereinsteiger sind: „Ich bin eigentlich ausgebildeter Tischler. Dennis ist Gas- und Wasserinstallateur. Wir haben fast alles selbstgemacht“, sagt Wehrheim. Aber auch wenn die beiden Straend-Macher scheinbar Quereinsteiger sind: „Auf Sylt hat eigentlich jeder irgendeinen gastronomischen Hintergrund. Meine Eltern haben jahrelang die Jugendherberge in Hörnum geführt. Und natürlich haben Dennis und ich früher in den Ferien immer irgendwo hinter dem Tresen gestanden“, erinnert sich Jan Wehrheim.

Sylt: In der Corona-Zeit entstanden stylische Hoodies und T-Shirts

Wenn die beiden während des Lockdowns nicht auf ihrer Baustelle waren, dann haben sie gemeinsam mit ihren Partnerinnen Anne Marie Hoth und Saskia Hylmar Straend-T-Shirts entwickelt und Mützen gestrickt. Die haben wir damals an unsere Kundinnen und Kunden, die ja nicht kommen durften, über einen Online-Shop verkauft. Die kleine Modelinie des Straend lief so gut, dass sie nun auch Bestandteil des neuen Konzeptes ist. Im Straend Konzept gibt es daher nicht nur Essen und Trinken, sondern auch selbstgestylte Mützen, T-Shirts, Hoodies und mehr.

Die meisten Tische des neuen Straend befinden sich vor dem eigentlichen Haus: Im Sommer ist dies eine Sonnenterrasse. Im Winter werden die großen Schirme ausgeklappt, mit den windschützenden Holzwänden verbunden, die Heizstrahler angeschaltet und schon wird aus der Terrasse ein gemütlich rustikales Restaurant.

Im Straend Konzept gibt es übrigens keine Reservierungen – also: einfach einmal vorbeischauen. Bald soll auch ein Schild am Haus hängen, damit man nicht mehr vorbeiläuft.

Straend Konzept, tägl. 13-20 Uhr, Blankes Tälchen 6, 25997 Hörnum (Sylt)