Kampen. Die Feuerwehr konnte das weitläufige Mehrfamilienhaus trotz eines Großeinsatzes mit rund 150 Einsatzkräften nicht retten.

Ein weitläufiges Reetdachhaus in Kampen auf Sylt ist in der Nacht zum Mittwoch durch ein Großfeuer vollständig zerstört worden. Bei dem Einsatz waren nach Angaben von shz.de rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr auf der Insel beteiligt.

Gegen 2 Uhr waren Feuerwehr und Rettungskräfte zu dem Mehrfamilienhaus am Brunnenweg gerufen worden. Bemerkt hatte den Brand ein Nachbar, der das Knistern des Feuers des Nachts hörte, berichtetet der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Tinnum, Siggi Engel, auf Abendblatt-Anfrage.

Sylt: Noch am Vormittag schlugen Flammen aus zerstörtem Reetdachhaus

Wegen der starken Rauchentwicklung durch das brennende Reetdach mussten auch benachbarte Gebäude evakuiert werden. Anwohner im Umkreis wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch noch am Vormittag schlugen immer wieder Flammen aus Teilen des Gebäudes, schließlich versuchten die Kräfte, die verbliebenen Glutnester mit einem Teppich aus Löschschaum zu ersticken.

Wie viele Personen sich in dem brennenden Haus aufgehalten hatten, ist unklar. "Neun Personen sind dort gemeldet, aber es waren wahrscheinlich nicht alle da", sagt Henning Fischer von der Leitstelle Nord. Siggi Engel, Wehrführer in Tinnum, spricht von drei bis vier älteren Personen und einer kleineren Gruppe Jugendlicher.

Sylt: Großbrand zerstört Reetdachhaus – Millionenschaden

Die Anwesenden hatten großes Glück: "Es ist niemand verletzt worden im Sinne einer Rauchgasvergiftung oder ähnlichem", so Polizeisprecher Christian Kartheus auf Abendblatt-Anfrage. Ein älterer Herr sei lediglich zur Betreuung in ein Krankenhaus gebracht worden. Allerdings erlitten zwei Feuerwehrleute während der Löscharbeiten leichte Verletzungen. Einer der beiden wurde zur Sichtung in ein Krankenhaus gebracht. "Es besteht keine Lebensgefahr", entwarnt Fischer von der Leitstelle Nord jedoch.

Die Brandursache und die Höhe des Sachschadens waren zunächst nicht bekannt, liegen aber "sicherlich im Millionenbereich", so Polizeisprecher Kartheus. Das Haus sei komplett niedergebrannt. Ein Übergreifen des Feuers auf nebenstehende Gebäude konnte jedoch verhindert werden.

Seit dem späteren Mittwochnachmittag ist nur noch die Brandsicherheitswache vor Ort zu Gange, unter anderem mit Wärmebildkameras. "Das Reetdach muss gesichert werden. Auch in den Balken kann noch ganz schön Temperatur sein", so Fischer.