Neumünster. 23-Jähriger will Beschleunigung eines Audi testen. Da er dafür eine Innenstadt wählte, wird es nun richtig teuer – auch für den Händler.
Diese Ausrede war besonders dreist: Weil er aus Zeitgründen die nahegelegene Autobahn 7 meiden wollte, hat ein junger Raser aus Hamburg seine Probefahrt mit einem Audi A8 am Dienstagmittag kurzerhand auf die Innenstadt von Neumünster verlegt.
Dabei hatte der 23-Jährige allerdings die Rechnung ohne den zivilen Videowagen der Verkehrspolizei gemacht. Diese angelte sich den Autokäufer in spe auf der Max-Johannsen-Brücke – bei der Überquerung der Bahnanlage hatte der Audi schließlich 109 Kilometer pro Stunde statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho.
City statt A7: Gestoppter Raser liefert dreiste Ausrede
Den Beamten offenbarte der Mann, er habe den Audi kaufen wollen, eine Probefahrt gemacht und dabei die Beschleunigung testen wollen. Die nahe Autobahn, wie von den Polizisten für solche „Tests“ vorgeschlagen, könne er aufgrund Zeitmangels nicht benutzen.
Andere Verkehrsteilnehmer wurden laut Polizeimitteilung zwar nicht gefährdet. Dennoch sieht der Verkehrssünder wegen seiner vorsätzlich zu schnellen Probefahrt nun einer verdoppelten Geldbuße von 1120 Euro, zwei Monaten Fahrverbot sowie zwei Punkten in Flensburg entgegen.
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Doch auch der Autohändler, der dem 23-Jährigen den Probewagen zur Verfügung stellte, muss mit Konsequenzen rechnen. „Er hätte für die Probefahrt mit roten Kennzeichen ein entsprechendes Begleitheft ausfüllen und dem Fahrer mitgeben müssen“, sagt Polizeisprecher Kai Kröger. Daher richte sich auch gegen den Verkäufer ein Verfahren.